Analysten-Kolumne

Oracle kauft Optionen für die Zukunft

13.10.2005
Von Thorsten Wichmann
Was für Sex-and-the-City-Star Carrie Bradshaw die Designerschuhe von Manolo Blahnik sind, scheinen für Larry Ellison Konkurrenten zu sein: Er muss sie einfach haben. Bisher traf es Peoplesoft, Siebel, Retek und in der vergangenen Woche den finnischen Datenbankentwickler InnoSoft. Und das ist es sicher noch nicht gewesen.

Die IT-Community verfolgt die immer schnellere Einkaufstour mit zunehmendem Staunen. Ist das ein CEO auf dem Ego-Trip oder steckt dahinter tatsächlich eine sinnvolle Strategie? Lassen sich so viele Unternehmen wirklich zu einem funktionsfähigen Ganzen integrieren – die Kulturen ebenso wie die Produkte?

Als Anbieter von Unternehmensanwendungen liegt OracleOracle bislang noch hinter dem Marktführer SAPSAP. Nun könnte man die Einkaufstour einfach als Versuch abhaken, den Abstand zu verringern, koste es was es wolle. Aber tatsächlich ist der Markt für Enterprise-Anwendungen reif für eine KonsolidierungKonsolidierung. Denn die Zeit der großen, monolithischen Best-of-Breed-Anwendungen für bestimmte Aufgaben oder Branchen geht dem Ende zu. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Bislang mussten sich Unternehmen entscheiden: entweder für die Konsolidierung der IT auf die Lösungen eines Anbieters – in Deutschland meist SAP. Die erfüllten aber die unternehmensspezifischen Anforderungen nur teilweise. Oder für Best-of-Breed-Anwendungen, die selbst in langen und teueren Integrationsprojekten miteinander integriert werden mussten.

Neue, serviceorientierte Architekturen (SOAs) ermöglichen jetzt den Anbietern, Unternehmens-Software deutlich flexibler zu gestalten. Kunden kann so beides versprochen werden: eine IT-Infrastruktur aus einer Hand und die leichte Anpassbarkeit an unternehmensspezifische Bedürfnisse.

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