Modernisierung der IT

Partnerschaft statt traditionelles Outsourcing

05.06.2020
Anzeige  Der Betrieb der IT-Infrastruktur wird Commodity. Stattdessen stehen strategische Beratung und die Entwicklung neuer Anwendungen im Mittelpunkt. Daher stellt sich beim IT-Outsourcing für viele Unternehmen die Vertrauensfrage.

Die Digitalisierung fordert die Unternehmens-IT heraus. Sie muss komplexe IT-Infrastrukturen managen und fordernde Anwender bei Laune halten. Andererseits soll sie innovativ sein und helfen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Das traditionelle Auftraggeber/Auftragnehmer-Modell beim klassischen IT-Outsourcing weicht einem partnerschaftlichen Verhältnis, bei dem eine intensivere Zusammenarbeit im Vordergrund steht.
Das traditionelle Auftraggeber/Auftragnehmer-Modell beim klassischen IT-Outsourcing weicht einem partnerschaftlichen Verhältnis, bei dem eine intensivere Zusammenarbeit im Vordergrund steht.
Foto: dotshock - shutterstock.com

Um agiler zu werden, bauen Unternehmen ihre IT-Organisation um, und IT-Abteilung und Fachabteilungen beginnen, enger zusammenzuarbeiten. "Es geht um eine Transformation der IT. Heute ist das Ziel, Prozesse in der Infrastruktur zu automatisieren, um den Aufwand im Betrieb zu senken", erklärt Daniel Amor, Application Transformation Lead bei DXC. "Das verschiebt die Prioritäten: Der IT-Betrieb wird zur Commodity, das Geld soll in Innovationen fließen."

Klassisches IT-Outsourcing reicht nicht mehr

Vorbei sind die Zeiten mit langjährigen Verträgen mit starren SLAs und fixen Kosten. In diesem neuen Umfeld sind Beratung, Anwendungsentwicklung, Cloud Services sowie agile Projektarbeit gefragt. Es geht um komplexe Businessanforderungen und den Aufbau von digitalen Geschäftsmodellen - kontinuierlich und unterstützt durch regen Austausch. Das heißt: Auch klassische IT-Dienstleister müssen mehr in Richtung Business- und Unternehmensberatung gehen.

Dementsprechend stellen sich viele IT-Outsourcing-Dienstleister neu auf. Auch DXC hat sein Portfolio umgebaut. IT-Outsourcing bleibt weiterhin das Kerngeschäft des Unternehmens. Hinzu kommen die neuen Services "Cloud & Security", "Data Analytics & Engineering" und vor allem Beratung, auch zu möglichen neuen Geschäftsmodellen.

"Der Dienstleister muss die Schlagworte Digitalisierung und Cloud mit Leben füllen und sinnvoll einsetzen, die Firmen sozusagen an die Hand nehmen", betont Amor. "Er spricht viel mit den Fachabteilungen und vermittelt zwischen IT und Business. Tools an sich bringen hier nicht viel, das Wichtigste ist die Umsetzung.

Wenn der Cloud-Gang teuer wird

Beispiel Legacy-Migration. Übertragen Firmen einen (großen) Teil ihrer Infrastruktur in die Cloud, wird klassisches IT-Outsourcing überflüssig. Doch alte Anwendungen lassen sich nicht so einfach in die Cloud übertragen und automatisieren. "Stelle ich alte Prozesse in die Cloud, kann das doppelt so teuer werden", sagt Amor. "Soll die Cloud einen Mehrwert schaffen, muss ich meine Prozesse ändern."

Er rät Firmen, zunächst die Entwicklungs- und Testumgebung in die Cloud zu verlagern und dann genau zu messen, wann die Services genutzt werden. Das heißt: Fährt ein Entwickler am Morgen eine Cloud-Instanz hoch, nutzt sie für acht Stunden und schaltet sie anschließend wieder aus, wird nur für die acht Stunden bezahlt.

"Das eingesparte Geld sollten Firmen investieren, um neue Anwendungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln", schlägt Amor vor. "Am Ende sollte Entwicklung etwa 80 Prozent des IT-Budgets ausmachen. Ziel ist eigentlich DevNoOps."

Für solche Beratung reicht das Auftraggeber-Auftragnehmer-Modell aus dem klassischen Outsourcing nicht mehr. Früher stand das Thema Kostensenkung im Mittelpunkt. Heute geht es verstärkt um strategische Dinge, um die Anpassung des Geschäftsmodells, und um Ziele wie höhere Umsätze oder die Gewinnung von Neukunden.

"Die Kunden müssen ihrem IT-Dienstleister einen hohen Vertrauensvorschuss einräumen und bereit sein, kritische Prozesse zu ändern." Daniel Amor, Application Transformation Lead, DXC Technology
"Die Kunden müssen ihrem IT-Dienstleister einen hohen Vertrauensvorschuss einräumen und bereit sein, kritische Prozesse zu ändern." Daniel Amor, Application Transformation Lead, DXC Technology
Foto: DXC

Arbeit nahe am Business erfordert Vertrauen

Das erfordert intensive Zusammenarbeit. Damit diese effizient läuft, sollten beide Parteien ähnliche interne Abläufe aufweisen sowie ähnliche Werte und eine ähnliche Kultur vertreten. Es braucht ein partnerschaftliches Verhältnis.

"Vertrauen bildet die Grundlage. Kunden müssen ihren IT-Dienstleistern einen enormen Vertrauensvorschuss einräumen und bereit sein, kritische Prozesse zu ändern", sagt Amor. Im Endeffekt erfordert die neue Partnerschaft eine neue Art von Governance (Beziehungsmanagement), die der digitalen Welt entspricht.

"Wir sind erfahren im Betrieb komplexer IT-Infrastrukturen und kennen heute alle Faktoren, die Innovationsfähigkeit ausbremsen - von Technologie bis hin zum kulturspezifischen Umgang mit IT", erläutert Amor. "Elementar ist, dass sich IT und Business annähern und enger zusammenarbeiten." Hier unterstützt DXC seine Kunden im Rahmen seiner Beratungstätigkeit, indem es zum Beispiel Mitarbeiter aus IT und Fachbereichen gemeinsam in ein Büro setzt. Manchmal bauen Kunde und Dienstleister auch eine gemeinsame Abteilung auf, um Innovationen auszuarbeiten und Agilität dauerhaft in das Unternehmen zu tragen.

Ein erster Brennpunkt im neuen Vertrauensverhältnis ist das Vertragswerk. Die Firmen müssen sich auch für neue Verträge öffnen. "Agilität gibt es nicht zum Fixpreis. Die Kosten lassen sich nicht mehr voraussagen, da sich die SLAs ständig verändern", erläutert Amor. Daher sollten Unternehmen bereit sein, dynamisch anpassbare Verträge abzuschließen, die auf wirklichem Nutzen basieren. Dazu Amor: "Auch hier geht es wieder um Vertrauen. Reicht das Vertrauen für einen offenen Vertrag? Das wäre ein guter Start für eine intensive Zusammenarbeit."

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