Kontrollmöglichkeiten des Arbeitgebers beeindrucken nicht

Privatnutzung von Firmen-Accounts wird zur Normalität

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Vom Büro aus im Internet zu surfen oder mit Freunden zu telefonieren - das ist für 69 Prozent der US-Amerikaner völlig normal. Dabei ist fast jeder Zweite darüber aufgeklärt worden, dass das Kommunikationsverhalten am Arbeitsplatz überprüft werden könnte. Das geht aus einer Studie der Rechtsexperten von Lexis Nexis hervor.

Damit scheint sich ein Trend zu verstärken: Insgesamt geben 73 Prozent der Befragten an, "genauso oder eher" als vor zwei Jahren bereit zu sein, das Internet vom Job aus für persönliche Zwecke zu nutzen. 68 Prozent sagen das über privates Mailen.

Dass dieses Verhalten schlimmstenfalls zur Kündigung führen kann, beeindruckt die User offenbar nicht.

Die jungen Internet-Profis kommen

Die Ergebnisse der Studie fügen sich nahtlos in Aussagen des Marktforschers Forrester über so genannte Millennials ein. Der Begriff umschreibt die Generation ab Jahrgang 1980. Die Analysten haben dafür beispielhaft den Prototyp "Natascha" entworfen. Natascha ist es gewohnt, Informationen aus verschiedenen Quellen zu erhalten und schnell zu verarbeiten - schließlich ist sie mit dem World Wide Web, E-Mail und Computerspielen aufgewachsen.

Auf den Punkt gebracht, lässt sich Nataschas Arbeitsweise mit dem Schlagwort "social computing" bezeichnen. Darunter versteht Forrester eine soziale Struktur, in der die Technologie Gemeinschaften unterstützt, nicht Institutionen. Täglich vom Büro aus mit den Freunden zu kommunizieren, ist für Natascha eine Selbstverständlichkeit.

Allerdings raten die Juristen von Lexis Nexis jungen Leuten, die in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel MySpace unterwegs sind, nicht zu viel von sich preiszugeben. Angestellte müssten darauf achten, sich vor dem Arbeitgeber nicht zu kompromittieren.

LexisNexis hat für die Studie mehr als 1.700 US-amerikanischen Erwerbstätigen gesprochen.

Zur Startseite