Kalkulierter Angriff

Red-Hat-Boss attackiert VMware

23.07.2010
Von Hartmut  Wiehr
Jim Whitehurst, CEO des Software-Anbieters Red Hat, bezeichnete vor kurzem auf dem Anwenderveranstaltung "Red Hat Summit" VMware als "unseren größten Konkurrenten". Hinter diesem kalkulierten Affront steht der Wunsch, selbst in den expandierenden Markt für Virtualisierungsprodukte einzusteigen.
Jim Whitehurst, CEO von Red Hat, reitet voller Selbsbewusstsein eine Attacke gegen Virtualisierungs-Marktführer VMware.
Jim Whitehurst, CEO von Red Hat, reitet voller Selbsbewusstsein eine Attacke gegen Virtualisierungs-Marktführer VMware.
Foto: Red Hat

Eigentlich hätte man erwartet, dass sich Red Hat eher mit Oracle, Novell, Microsoft oder IBM, seinen Konkurrenten bei Enterprise Linux und dem java-basierten Applikationsserver JBoss, anlegt. Doch CEO Jim Whitehurst hatte es wohl darauf abgesehen, der im Herbst 2009 vorgestellten hauseigenen Virtualisierungstechnologie "Enterprise Virtualization for Server", die aus einem Hypervisor und Management-Tools besteht, etwas mehr Rückenwind zu verschaffen.

Das macht er mit einem gehörigen Maß an Selbstüberschätzung. Whitehurst wortwörtlich: „Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, wer wirklich die Basis für cloud-basierte Architekturen legt, dann sind es wir und sie. Wir sind die beiden einzigen Anbieter, die über die Komponenten verfügen, mit denen sich Cloud ComputingCloud Computing realisieren lässt." Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Dann legt er noch einmal nach: "Technisch gesehen ist VMware auf der Höhe der Zeit. Aber ich befürchte, dass sich Kunden in eine Lock-in-Situation begeben, wenn VMware den ganzen Server- und Applikations-Stack bestimmt."

Whitehurst argumentiert nicht uneigennützig, Cloud Computing sei günstig für Open SourceOpen Source Software. Modular aufgebaute Architekturen seien mit Open Source implementiert worden. Für ihn sind typische proprietäre Lizenzmodelle dagegen nicht geeignet, um eine Cloud aufzubauen, da die Lizenzbindung nur zu einem Lock-in führe. Alles zu Open Source auf CIO.de

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