Kommentar

"SOA kaum Treiber für Upgrade"

11.12.2007
Bis Ende 2006 arbeitete im deutschen SAP-Markt erst rund ein Viertel der Systeme mit der Version ERP 6.0. Bis Ende 2007 rechnet PAC damit, dass 45 Prozent der Anwender das Upgrade geschafft oder zumindest damit begonnen haben.
Klaus Holzhauser, Managing Consultant, PAC: „Noch spiegelt das große Interesse an den Lizenzen nicht die Stimmung am Upgrade-Markt wider.“
Klaus Holzhauser, Managing Consultant, PAC: „Noch spiegelt das große Interesse an den Lizenzen nicht die Stimmung am Upgrade-Markt wider.“

Eine regelrechte Upgrade-Welle wurde für 2007 am deutschen Markt vorhergesagt. Die Prognose basierte fast ausschließlich auf der hohen Anzahl an Lizenzkäufen. Das Gros der SAP-Anwender in Deutschland hatte bis Ende 2006 bereits Lizenzen für das neue SAP-Release erworben. Das große Interesse an den Lizenzen spiegelt jedoch nicht die Stimmung auf dem Upgrade-Markt wider. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hat erst knapp ein Viertel aller Anwenderunternehmen mit dem Upgrade ihres ERP-Systems begonnen.

Der Trend nimmt langsam Fahrt auf. Folgende Faktoren können dabei eine Rolle spielen: Zunächst ist das aktuelle SAP-Release im Unternehmen von Bedeutung – bei einem Release 4.6c oder älter ist es sinnvoll, aufgrund der höheren Wartungskosten möglichst zeitnah ein Upgrade durchzuführen. Neben der Wartungsproblematik sind die Auftragslage eines Unternehmens ausschlaggebend, ebenso die strategische Bedeutung des SAP-Systems. So sieht sich etwa ein Großteil der Unternehmen aus dem Maschinen- oder Anlagenbau aufgrund aktuell hoher Auslastung außerstande, auch noch ein Upgrade zu stemmen. Hinzu kommt, dass SAPSAP in diesen Branchen häufig die unternehmenskritische Anwendung und somit entsprechend komplex ist. Alles zu SAP auf CIO.de

Potenzial erst einmal kennenlernen

Betrachtet man hingegen die Finanzbranche, so zeigt sich, dass Unternehmen hier das Upgrade deutlich schneller umsetzen. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass sie SAP meist in horizontalen Prozessen einsetzen und die Systeme weniger komplex sind. Zudem besteht bei den Unternehmen eine geringere Anwendungsabhängigkeit.

Bei dem Upgrade auf ERPERP 6.0 handelt es sich in erster Linie um einen Wechsel der technologischen Plattform, die den Unternehmen auch den Weg zu einer SOA Anwendungslandschaft eröffnet. Neue Funktionalität spielt eine sekundäre Rolle. SOA ist allerdings zurzeit nur in Teilen als Treiber für das Upgrade erkennbar und nicht als primärer Motivationsfaktor. Dieser Unterschied ist nach unserer Ansicht auch ein wesentlicher Grund, warum viele Unternehmen erst einmal ein technisches Upgrade durchführen und, oft ein bis zwei Jahre später, ein zweites, funktionales oder strategisches Upgrade folgen lassen – zu einem Zeitpunkt, zu dem sie sich mit den Potenzialen und Chancen von ERP 6.0 weiter vertraut gemacht haben. Den Anteil der Unternehmen, die dieses Vorgehen wählen, schätzt PAC auf 30 Prozent. Alles zu ERP auf CIO.de

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