URL-Blocker oft irrtümlich als "Mädchen für alles" eingesetzt

Verwirrung beim Schutz gegen Internetgefahren

05.07.2004
Von Detlef Scholz
In vielen Unternehmen herrscht noch immer Unklarheit, welchen Schutz Web-Filter tatsächlich bieten. Die Folge davon ist oft mangelhafte Sicherheit. Dies geht aus einer Studie von Clearswift hervor.

Fast 90 Prozent aller befragten Unternehmen sehen das Internet und seine diversen Dienste inzwischen als unverzichtbar an. Für über 40 Prozent ist das Web selber aber nicht so wichtig wie E-Mail. Fast alle Studienteilnehmer halten Computer-Viren für die größte Gefahr im Internets. Das unbefugte Herunterladen von Daten stufen gut zwei Drittel der Befragten als riskant ein. Nicht mal jedes zehnte Unternehmen verwendet eine Sicherheitssoftware, die solche Downloads kontrolliert.

Diese Ergebnisse deuten nach Ansicht der Cleaswift-Experten darauf hin, dass die Wirkungsweise der Web-Sicherheitslösungen nicht ausreichend bekannt ist. Offenbar vermögen die Betroffenen nicht klar zwischen Verfahren wie Web-Content-Analyse, URL-Blocking und Virenschutz zu unterscheiden. Nur so lasse sich der Glaube der Unternehmen erklären, ihre URL-Blocker schützten auch vor Viren und analysierten die Web-Inhalte.

Reine URL-Blocker bieten aber keinen Schutz vor Viren und anderen schädlichen Programmen wie Spyware. Auch können sie keine unerlaubten Downloads von urheberrechtlich geschütztem Material verhindern. Außerdem müssen URL-Blocker in kurzen Abständen aktualisiert werden, weil ständig neue ungeeignete Websites entstehen.

Von den zwei Drittel der Angestellten, die E-Mail nutzen, setzen fast 80 Prozent diesen Dienst hauptsächlich für private Zwecke ein. Lediglich ein gutes Drittel verwendet die E-Mail ausschließlich für geschäftliche Zwecke. Der private Zugang erfolgt zumeist über die Internetanbindung im Unternehmen, was von über drei Viertel der Unternehmen auch gestattet wird. Web-basierte E-Mail-Services stellen jedoch ein Sicherheitsrisiko dar. Hier versagen die herkömmlichen Sicherheitsrichtlinien und -technologien.

Clearswift, ein Anbieter von Content Security-Lösungen, befragte rund 2.500 Firmen unterschiedlicher Größen und Branchen aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Skandinavien. Die Mitarbeiterzahlen lagen zwischen 50 und 5000.

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