Kündigungen im Ländervergleich

Wen Führungskräfte entlassen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Drei Wissenschaftler haben europaweit das Kündigungsverhalten von Managern untersucht. In Deutschland regieren soziale Aspekte. In Großbritannien entlässt man eher lang Gediente, die nicht mehr zur Leistungsspitze zählen.

Wenn Manager in ihrem Unternehmen Kündigungen aussprechen müssen, wen entlassen sie? Drei Wissenschaftler von Hochschulen aus Paris, Rotterdam und Wien haben untersucht, welchen Unterschied das Herkunftsland beim Thema Kündigungen macht.

Das Ergebnis: Länder haben eine unterschiedliche Kündigungskultur. Stehen britische Manager vor der Frage, wen sie aus Ihrem Team entlassen, dann entscheiden sich mehr als 76 Prozent für den teuren Mitarbeiter mittleren Alters mit durchschnittlichen Leistungen. In Frankreich würden sich 44 Prozent so entscheiden, in Deutschland nur knapp zehn Prozent.

Müssen deutsche Manager über Kündigungen entscheiden, entlassen sie viel häufiger den jungen billigen Mitarbeiter mit durchschnittlichen Leistungen. Mehr als 74 Prozent der Befragten gaben das an. Knapp 13 Prozent kündigen dem teuren älteren Mitarbeiter, der exzellente Leistungen bringt. Ein junger billiger Mitarbeiter mit hervorragenden Leistungen muss in 3,2 Prozent aller Fälle gehen.

Auffallend unter diesen Angaben sind vor allem die mehr als 74 Prozent der jungen Mitarbeiter mit den durchschnittlichen Leistungen, für die sich deutsche Manager im Falle einer Kündigung entscheiden würden. Dieser Wert liegt mehr als 30 Prozentpunkte über allen anderen Befragten. In Frankreich sind es knapp 43 Prozent, in Italien 36 und in Spanien 27 Prozent.

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