Finance IT


Fidor ist Banktech

Wie die Fidor Bank Kunden in den Mittelpunkt stellt

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Softwarearchitektur der Fidor Bank

Schaltzentrale des Banksystems ist die Middleware FidorOS. Hier werden traditionelle und neue Bankfunktionen sowie Social-Banking-Features miteinander verknüpft

Moser führt den Erfolg des Unternehmens - Fidor war eigenen Angaben zufolge schon nach vier Jahren profitabel - vor allem auf die Fidor-eigene Software zurück. Von den 130 Mitarbeitern der Bank sind 65 in der Tochter Fidor TecS AG beschäftigt, darunter etwa 35 Softwareentwickler. Deren größte Leistung bislang ist die Entwicklung eines eigenen Middle-Layers, Fidor Operating System (FidorOS) genannt. Der ist über eine Schnittstelle (nach Simple Object Access Protocol) mit dem darunterliegenden Kernbanksystem ("Bancos" von G&H) verbunden und besitzt eigens entwickelte Anwendungsschnittstellen ("RESTful APIs"), auf denen die eigenen Frontend-Applikationen oder Drittanbieter aufsetzen können. FidorOS fungiert damit als "Beschleuniger" für das an sich langsame Kernbanksystem. Zudem können auf diese Weise auch Drittangebote im Konto angebunden werden.

Eigenen Angaben zufolge stellt Fidor TecS die APIs auch anderen Unternehmen aus dem Fintech-Umfeld zur Verfügung. So richtet beispielsweise das Kreditvergleichs- und Peer-to-Peer-Lending-Portal Smava über die Fidor-API Kundenkonten ein. Und Bitcoin.de ermöglicht damit den Echtzeithandel mit Bitcoins.

Matthias Kröner, Gründer und Geschäftsführer von Fidor
Matthias Kröner, Gründer und Geschäftsführer von Fidor
Foto: Matthias Kröner

Der Gründer und Geschäftsführer des Bankunternehmens, Matthias Kröner, hat bereits eine bewegte Karriere hinter sich: Er kommt ursprünglich aus der Hotellerie, sattelte dann um und wurde Assistent der Geschäftsleitung beim Münchner Bankhaus Maffei. Dort lernte er offenbar einiges, denn 1994 wurde er Mitbegründer der Direkt Anlage Bank (DAB), die er mehr als neun Jahre als CEO leitete. Auf dem Umweg über die Kölsch Kröner & Co. AG rief er 2007 die Fidor Bank ins Leben. Das heißt, er beantragte eine Banklizenz, deren Gewährung sich allerdings etwas länger hinzog als erwartet, weil sie, wie Kröner erläutert, zeitlich mitten in die Finanzkrise fiel.

Zur Startseite