Sophos verteilt vornehmlich schlechte Noten

6 Privacy-Apps im Test

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Der Sicherheitsanbieter hat sechs Apps unter die Lupe genommen, die Schutz für private Fotos versprechen. Meist lasse sich der Mechanismus leicht umgehen.
Allzu private Bilder gehören nicht auf das Smartphone, mahnt der Sicherheitsanbieter Sophos.
Allzu private Bilder gehören nicht auf das Smartphone, mahnt der Sicherheitsanbieter Sophos.
Foto: Aaron Amat - Fotolia.com

Da hebt der US-amerikanische Sicherheitsanbieter Sophos erst einmal den Zeigefinger: "Es gibt wohl absolut keine Situation, in der es lebensnotwendig ist, kompromittierende Bilder auf dem Handy zu haben", erklären die Experten. Weil aber viele Menschen eben doch private Bilder - sie müssen ja nicht gleich kompromittierend sein - auf dem Smartphone mit sich herumtragen, hat sich Sophos sechs Anbieter sogenannter Privacy Apps angesehen.

Diese Apps versprechen Sicherheit für brisante Daten und Bilder auf dem Smartphone. Sophos vergleicht die Werbetexte der Anbieter mit der Realität, zumindest mit der Realität nach Sophos-Meinung. Es handelt sich um folgende sechs Anbieter:

1. Secret Pictures. Der Werbetext lautet: "Verhindern Sie, dass Ihre Bilder in die falschen Hände geraten! … Bilder verschwinden automatisch von der Galerie und werden durch ein leicht zu bedienendes PIN-Pad geschützt…Nur Sie können die Bilder in Secret Pictures sehen." Einschätzung von Sophos: "In Wirklichkeit kopiert die App die ausgewählten Fotos aber nur in ein nicht sehr gut verstecktes Verzeichnis, in dem die Bilder angesehen und verteilt werden können." Dafür sei lediglich ein Datei-Browser nötig, so die Kritik.

2. Photo Safe. Der Anbieter sagt: "Schützen Sie Ihre Privatsphäre! ….Niemand hat ohne Ihre Zustimmung Zugriff auf Ihre privaten Daten!" Sophos hält dagegen, Photo Safe verschiebe die Bilder aus der offiziellen Galerie des Gerätes in einen separaten Ordner, der allerdings noch nicht einmal versteckt sei. Die App benenne die Dateien um und versuche mit dem Anfügen einiger Zeichen nach der File Extension, die Dateien so nicht mehr auffindbar zu machen. Laut Sophos muss aber einfach nur der Dateiname zurückgesetzt oder dem Gerät mitgeteilt werden, diese Datei wie ein Bild zu behandeln, und schon seien die Fotos wieder sichtbar.

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