Strategien


Ratschläge von McKinsey

7 Punkte für den Wandel der IT-Abteilung

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Wer die Digitalisierung hinbekommen will, sollte sich eine Start-Up-Mentalität aneignen oder sogar eine Dependance im Silicon Valley aufmachen.

Ob man vom "Internet der Dinge" spricht, von der "vernetzten Welt" oder der "Digitalisierung" - die Diskussion läuft darauf hinaus, dass Unternehmen schneller und flexibler agieren müssen. Henrik Andersson und Philip Tuddenham von McKinsey fassen unter dem Titel "Reinventing IT to support digitization" zusammen, was das für die IT-Abteilungen heißt. Einer ihrer Ratschläge: Lernen vom Silicon Valley.

Für die Analysten kreist die Entwicklung um sieben Punkte. Das sind Folgende:

1. Digitalisierung zum zentralen Element machen

Branchenunabhängig muss jedes Unternehmen analysieren, welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet. Die Firmenspitze kann ein Digital Center of Excellence einrichten, das diese Analyse vornimmt. Aufgabe der IT ist es, Assets, die im Rahmen der Digitalisierung eine große Rolle spielen - wie Kundendaten und Web-Plattformen - zentral zu managen und bereitzustellen.

2. IT-ler weiterqualifizieren

Die McKinsey-Analysten sprechen davon, IT-Chefs sollten aus ihrer Abteilung eine Elite machen. Dabei hören sie von vielen CIOs, die größten Talente gingen zu Start-Ups und nicht zu etablierten Konzernen.

Das lässt McKinsey nicht gelten. Sie nennen das Beispiel eines großen internationalen Handelsunternehmens, das ein Entwicklungscenter im Silicon Valley gegründet hat. Das ist nicht jedem möglich - die Orientierung an der Arbeitsweise eines Start-Ups aber schon.

3. Externe Expertise dazu holen

Die Veränderungen der Märkte erfordern, dass Unternehmen immer wieder mit externen Kräften zusammenarbeiten. Verträge mit Externen müssen Raum für Flexibilität lassen.

4. Agilität entwickeln

Das Stichwort Agilität bezieht sich sowohl auf schnelle Markteinführungen als auch auf die internen Abläufe. Agile Methoden gehören ebenso dazu wie automatisiertes Testing und Installation von Anwendungen. Wie McKinsey beobachtet, haben CIOs selten Schwierigkeiten, das zu leisten - das Problem liege eher beim Business. Diese Seite zeige sich schwerfälliger beim Change.

5. Mit innovativen IT-Architekturen arbeiten

Die IT-Architektur muss sowohl auf Mobile IT als auch auf Web-Plattformen ausgerichtet sein. Anwender müssen über alle Kanäle zuverlässig auf Services zugreifen können.

6. Die Cloud nutzen

Im Hinblick auf Skalierbarkeit und Flexibilität spricht sich McKinsey für die Cloud aus.

7. Das Geld aus den Daten holen

Grundsätzliches wie Datenqualität und Datenintegration erweisen sich als Knackpunkte. McKinsey berichtet von einer Bank, die 800 Millionen US-Dollar aus ihren Daten herausgeholt haben will, beispielsweise über Empfehlungsprogramme der Kunden untereinander. Diese Bank hat auch neue Preis-Modelle entwickelt.

Als das Geldhaus erkannte, welches Potenzial in den Daten steckt, hat es einen Zusammenschluss aus IT- und Fachabteilung eingerichtet. Nach diesem Modell könnten viele Unternehmen noch Schätze heben, so die Analysten.

Diese sieben Punkte setzen eines voraus: Die Firmenleitung muss erkennen, dass sich ihre IT-Abteilung neu erfinden muss. Das aber ist nicht nur Bringschuld des CEO. Der CIO selbst sollte sich positionieren und die Fachabteilungen von den Möglichkeiten der Digitalisierung überzeugen.

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