Drees & Sommer

CIO schafft feste Arbeitsplätze ab

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Für Teamarbeit gibt es spezielle schallgedämmte Besprechungsräume und wer konzentriert an seinem Projekt feilen oder telefonieren muss, der kann sich auf einen Einzelplatz zurückziehen. Isoliert ist er deswegen nicht, denn überall sind Glaswände oder speziell schallgedämmte und halboffene Arbeitsplätze.

Aber wie sich herausgestellt hat, sitzen viele Mitarbeiter ohnehin lieber im offenen Bereich mit mehreren Kollegen zusammen. Einzig die Assistenzen haben einen festen Sitzplatz im Gebäude, alle anderen, selbst die Geschäftsführung, sind Arbeitsnomaden. Um ein Drittel hat sich so die Anzahl der Arbeitsplätze erhöht. Das spart Fläche und Energie.

Drees & Sommer CIO Peter Meyerhans
Drees & Sommer CIO Peter Meyerhans
Foto: Joachim Wendler

Die neue Arbeitsweise erfordert eine ganz andere IT-Infrastruktur. "Wir waren von Anfang an in der Entwicklung mit dabei und haben eigene Konzepte eingebracht", sagt CIO Peter MeyerhansPeter Meyerhans. Weil kein Mitarbeiter mehr seinen eigenen festen Arbeitsplatz hat, muss er übers Intranet schnell zu finden sein, denn nicht immer ist Zeit, das ganze Bürogebäude nach dem Kollegen abzusuchen. Profil von Peter Meyerhans im CIO-Netzwerk

Egal, wo man sich am PC anmeldet, im Profil im hausinternen Intranet wird sofort aktualisiert, an welchem Platz man sitzt. Die Telefonnummer bleibt dagegen die gleiche. "Abends wird dann die Verbindung automatisch getrennt, sodass nicht ein Mitarbeiter an zwei Plätzen angemeldet ist, wenn er vergisst, sich auszuloggen", erklärt Meyerhans.

Papierloses Büro bei Drees & Sommer

Diese Flexibilität bringt noch etwas anderes mit sich: das papierlose Büro. Sich von Dokumenten zum Anfassen zu trennen, erschien einigen Mitarbeitern anfangs unmöglich. Und natürlich muss es einige physische Ordner geben mit Rechnungen und Verträgen. Aber wie sich herausstellte, ist alles andere überflüssig. "Jeder kann auf die virtuellen Dokumente zugreifen, das ermöglicht eine gute Zusammenarbeit", sagt CIO Meyerhans. Voraussetzung ist allerdings, dass jeder die Dokumente genau beschriftet.

Dass das Konzept funktioniert, dafür sorgt auch das Herzstück des neuen Gebäudes, die "Marketplace"-Cafeteria. Hier können sich die Mitarbeiter zu zweit oder in Großgruppen treffen, zu einem Stand-Up-Meeting zusammen kommen, im Alkoven in Klausur gehen oder nach Feierabend gemeinsam Fußball gucken. Auch eine Theke mit Kaffeebar und Sofas gibt es. Unterteilt in verschiedene Zonen mit verschieden designten Sitzgelegenheiten, Lichtelementen und Tischen - jeder weiß sofort, welche Zone welchem Zweck dient. "Das wird begeistert aufgenommen", erzählt Tyralla.

Dieses gemütliche Miteinander findet großen Anklang. "Wir haben diese Idee sofort für unser IT-Gebäude übernommen", erzählt CIO Meyerhans. "Ein schöner Raum, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den Austausch", fügt er hinzu.

Nach wenigen Wochen waren die Mitarbeiter vom Konzept überzeugt, die anfänglich spürbare Skepsis war verflogen. "Andere Standorte wollen auch so arbeiten, es hat sich rumgesprochen, wie angenehm das Arbeiten geworden ist", sagt Meyerhans. In der IT sei diese Flexibilität leider nicht in dieser Form möglich, bedauert der CIO. Aber für offene und freundliche Büros, die zu mehr Kommunikation einladen, kann er trotzdem sorgen.

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