Cloud Computing


Probleme bei Integration

Cloud-Marktplätze im Vergleich

Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.
In Kürze soll die Deutsche Börse Cloud Exchange starten. Das Konzept lässt sich nur bedingt mit bekannten Cloud-Provider-Marktplätzen vergleichen. PAC-Analyst Karsten Leclerque erklärt die Unterschiede.
  • Die Deutsche Börse weitete das Marktplatzprinzip auf Infrastruktur-Cloud-Leistungen aus
  • Cloud-Marktplätze sind mit App-Stores vergleichbar, die Angebote reichen von Infrastruktur-naher Software bis zu Business Anwendungen
  • Den meisten Cloud-Marktplätzen fehlt die Integration der Leistungen
Karsten Leclerque ist Analyst bei PAC (Pierre Audoin Consultants).
Karsten Leclerque ist Analyst bei PAC (Pierre Audoin Consultants).
Foto: PAC

Angesichts des angekündigten Starts der Deutschen BörseDeutschen Börse Cloud Exchange mehren sich die Fragen, wie sich das Konzept von den bekannten Cloud-Provider-Marktplätzen abhebt. Die Angebote sind tatsächlich nur eingeschränkt vergleichbar, denn verschiedene "Cloud Marktplatz"-Anbieter, darunter die Deutsche TelekomDeutsche Telekom, Canopy, AmazonAmazon Web Services, Salesforce.com oder MicrosoftMicrosoft, verfolgen recht unterschiedliche Ansätze. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Börse AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Marktplatz für Infrastruktur-Cloud-Leistungen

Die Deutsche Börse Cloud Exchange weitet das Marktplatzprinzip, wie wir es beispielsweise aus den Finanz- oder Energiemärkten kennen, auf Infrastruktur-Cloud-Leistungen aus. Angebot und Nachfrage sollen über eine Plattform zusammengebracht werden. Die Cloud-Leistungen werden durch Deutsche Börse Cloud Exchange kategorisiert, verwaltet und überwacht. Provider vergleichbarer Leistungen treten also über die Plattform in direkten Wettbewerb, der Kunde profitiert von Transparenz und günstigen Preisen. Cloud-Anbieter können hierüber ihre Reichweite erhöhen und einen weiteren Vertriebskanal erschließen.

Cloud-Marktplätze gleichen App Stores

Das ist zwar auch ein wichtiges Ziel anderer Cloud-Marktplätze, allerdings steht bei diesen nicht der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund. Da die bestehenden Cloud-Marktplätze in der Regel durch einen IaaS- oder SaaS-Anbieter betrieben werden soll vielmehr die Attraktivität des eigenen Cloud-Angebots durch das Einbinden von Drittlösungen gesteigert werden. Cloud-Marktplätze sind also eher mit den App Stores vergleichbar, die vor allem im Consumer-Geschäft längst Normalität sind. Im Einzelnen reichen die Angebote dabei von Infrastruktur-naher Software, SecuritySecurity und ToolsTools bis hin zu Business Applikationen. Alles zu Security auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Provider-eigene Marktplätze

Reinen IaaS-Providern hilft ein starkes Partner-Ökosystem, sich innerhalb eines Commodity-Marktes vom Wettbewerb zu differenzieren. SaaS-Anbieter erweitern über die Partner-Angebote vor allem die Funktionalität der eigenen Lösung.

Im Falle von Salesforce.com z.B. liegt der Fokus auf Partnerlösungen, die eng mit den eigenen SaaS-Lösungen verzahnt sind. Nicht selten handelt es sich um Add-on-Anwendungen, die den bestehenden Datenbestand nutzen, wodurch sich zwar ein höheres Maß an Integration, aber auch ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis ergibt.

Zur Startseite