Investoren fordern mehr Geld

Commerzbank kommt bei Comdirect-Übernahme nicht voran

05.12.2019
Die angestrebte Komplettübernahme ihrer Online-Tochter Comdirect erweist sich für die Commerzbank als zähes Unterfangen.
Comdirect-Investoren wollen von der Commerzbank mehr Geld sehen.
Comdirect-Investoren wollen von der Commerzbank mehr Geld sehen.
Foto: comdirect

Bislang bekam der Frankfurter MDax-Konzern im Rahmen seines Übernahmeangebots nur 0,24 Prozent der Comdirect-Anteile angedient, wie aus der jüngsten Pflichtmitteilung hervorgeht. Das Angebot an die Comdirect-Aktionäre läuft noch bis einschließlich diesen Freitag (6.12.), 24.00 Uhr. Viele Anteilseigner entscheiden bei solchen Offerten erst auf den letzten Drücker. Im konkreten Fall gibt es aber auch Widerstände.

Bisher gehört die Online-BankOnline-Bank mit Sitz im schleswig-holsteinischen Quickborn zu 82,3 Prozent dem Frankfurter Mutterhaus. Die CommerzbankCommerzbank hatte im September verkündet, sich die ComdirectComdirect ganz einverleiben zu wollen. Denn im Zuge der DigitalisierungDigitalisierung gleichen sich die Geschäftsmodelle von Commerzbank und Comdirect immer stärker an. Top-500-Firmenprofil für Comdirect Top-500-Firmenprofil für Commerzbank Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Den übrigen Aktionären der Comdirect bietet die Commerzbank 11,44 Euro je Anteilschein. Dies liegt 25 Prozent über dem Schlusskurs vom 19. September, dem Tag, bevor die Commerzbank ihre Übernahmeabsicht erstmals öffentlich machte. Aktuell notiert die Comdirect-Aktie, die ab dem 23. Dezember im SDax gehandelt wird, allerdings über 12 Euro.

Comdirect-Aktionäre wollen mehr

Darum gibt es Widerstand. Der Investor Petrus Advisers erklärte, die angebotenen 11,44 Euro reflektierten "den fairen Wert der Comdirect" nicht: "Wir empfehlen allen Minderheitsaktionären, das öffentliche Kaufangebot aktuell nicht anzunehmen." Petrus Advisers erhöhte seinen Comdirect-Anteil nach eigenen Angaben von 5,7 auf rund 7,5 Prozent.

Die Commerzbank strebt an, mit dem Übernahmeangebot ihren Anteil auf mindestens 90 Prozent zu steigern, die übrigen Anteilseigner sollen dann gegen eine Barabfindung hinausgedrängt werden ("Squeeze-out"). Werden die 90 Prozent nicht erreicht, soll die Zusammenführung der Institute über Hauptversammlungsbeschlüsse durchgesetzt werden. Angesichts des Stimmgewichts der Commerzbank bei der Comdirect hat der Commerzbank-Vorstand keinen Zweifel, das dies gelingen würde. (dpa/rs)

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