Berliner Wasserwerke

Daten auf den Grund gesehen

03.05.2004
Von Dunja Koelwel

"Als ersten Schritt haben wir mit Materna die Spreu vom Weizen getrennt, also die Versprechungen der Hochglanzprospekte von der Wirklichkeit", erzählt Broll weiter. "Wichtig war hier, eine gemeinsame Sprache zu finden. Materna musste erst einmal unsere Prozesse verstehen." Grit Foge, Account Managerin der Business Unit Information bei Materna: "Neben der gemeinsamen Sprache war das ein wenig knapp bemessene Budget zu bedenken. Da die Lösungen von Business Objects alle marktgängigen Standards und Systeme wie relationale Datenbanken, ERP-Systeme, OLAP-Server, Excel-Tabellen, XML oder Web-Daten unterstützen, haben wir aber keine größeren Schwierigkeiten bei der Implementierung befürchtet." Diese sehr offene Struktur erreicht Business Objects bei seinen BI-Systemen durch die Kombination der Funktionalitäten von ETL-Applikationen mit denen von EAI-Lösungen. ETL (Extraction, Transformation and Load) vereinfacht nämlich die Extraktion aus verschiedenen Datenquellen - ein wichtiger Gesichtspunkt bei den Wasserwerken, die auf kein Fertig-Data-Warehouse setzen, sondern auf eine db2-basierende und auf die verschiedenen Datenquellen zugeschnittene Lösung. Dieser ETL-Prozess, in Berlin mit Sagent von Group One umgesetzt, ermöglicht im Anschluss daran wiederum eine einfachere Umwandlung in andere Datenformate - wegen der aus den unterschiedlichsten Quellen kommenden Informationen ebenfalls für die Wasserwerke zwingend erforderlich. EAI (Enterprise Application Integration) wiederum ist der Sammelbegriff für die Vereinheitlichung von ausgewählten Anwendungssystemen eines oder mehrerer Unternehmen, etwa CRMCRM, ERPERP, PPS, SCM oder eben ETL. Auch ein EAI-Produkt kann ETL-Schritte durchführen, ist jedoch in der Regel nicht so sehr auf Datenbanken spezialisiert. Alles zu CRM auf CIO.de Alles zu ERP auf CIO.de

Ganz so einfach war es dann doch nicht, denn trotz der offensichtlich geschmeidigen Lösung gab es ein paar Schwierigkeiten. "Schnittstellenprobleme tauchen immer auf, und die gegenseitigen Schuldzuweisungen sind fast unvermeidlich", erzählt Broll. Dass das für die beauftragten Unternehmen eine nicht ganz einfache Situation ist, gibt er gerne zu. Ein Hindernis war dabei eher hausgemacht. "Wir hatten gleichzeitig interne Diskussionen, ob wir uns in Richtung 'open source' oder in Richtung MicrosoftMicrosoft bewegen sollen." Entschieden haben sich die Berliner Wasserwerke dann gegen 'open source', da "ein Betreiber von Anlagen der Wasserwirtschaft verlässliche Partner sucht, die jederzeit ansprechbar und verantwortlich zu machen sind", so Gruppenleiter Broll. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Portal für Ad-hoc-Abfragen

Materna installierte die Administrations-Software in einem technisch getrennten internen Sicherheitsbereich die für die Generierung der Metadaten erforderliche Software auf einem zentralen Rechner. Für die lokalen Installationen hat Materna Full-Client-Versionen eingesetzt, bestehend aus dem Business Objects Reporter, Explorer sowie Viewer. Der Reporter ermöglicht es dem Endanwender, selbstständig Ad-hocAbfragen durchzuführen und Berichte zu erstellen. Der Explorer erlaubt in Folge ein noch tieferes Eindringen in die vorhandenen Daten, um so noch mehr Details zu erfahren. Und per Viewer lassen sich diese nach dem persönlichen Gusto unterschiedlich und übersichtlich darstellen.

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