Healthcare IT


Digitalisierung im Healthcare-Bereich

Die Kliniken rüsten auf

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Ähnlich argumentiert der CIO des Nürnberger Klinikums. "Es gibt auf dem Markt die eine oder andere mobile Lösung, die an sich äußerst interessant ist", räumt Schlegel ein. Aber als CIO frage er sich, "ob man funktional konkurrierende Systeme strategisch und wirtschaftlich sinnvoll parallel betreiben sollte - ganz zu schweigen davon, dass dem Anwender nochmals eine andere GUI aufgezwungen wird".

Windows für Mobillösungen bevorzugt

Generell hat der Nürnberger Klinik-CIO "zur Zeit ein Problem mit App-orientierten Lösungen", denn es handle sich um reine "One-way-Kommunikation", die noch dazu ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweise. iPads sind im Nürnberger Klinikum ohnehin nicht erlaubt - wegen der mangelhaften Sicherheit. Aber es gibt einen Pilotversuch mit Tablets und Apps auf Windows-Basis.

"Wir bauen ein internes Facharztportal auf, vergleichbar einem Xing oder LinkedIn." Bernd Christoph Meisheit, CIO Sana
"Wir bauen ein internes Facharztportal auf, vergleichbar einem Xing oder LinkedIn." Bernd Christoph Meisheit, CIO Sana
Foto: Sana

Auch Meisheit setzt eher auf MicrosoftMicrosoft: "Wir wollen den Weg der Mobilität gehen, aber wir stellen gewisse Anforderungen an Stabilität und Industrietauglichkeit sowie Ergonomie der Apps." Diese Ansprüche sehe er noch nirgendwo erfüllt. Deshalb gibt es bei Sana derzeit keine Tablets im Krankenhausalltag. Auf jeden Fall bevorzugt Meisheit eine Lösung "auf Windows-Basis und im Active Directory". Deshalb spreche er derzeit mit Microsoft über eine Entwicklungspartnerschaft. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Verdrängungswettbewerb der KIS-Anbieter

Um ihre Aufgaben zu erfüllen, müssen die IT-Bereiche vieler Kliniken improvisieren. Für die Anbieter von Standardsoftware ist die Branche offenbar nicht lukrativ genug. Die Konzentration der Krankenhauslandschaft habe den Softwaremarkt durchaus beeinträchtigt, sagt Schlegel: "Rein numerisch nimmt die Anzahl der IT-Leiter und die der eigenständigen IT-Abteilungen ab". Die Folge sei eine Konzentration auf wenige Softwarehersteller "in dem ohnehin kleinen, national geprägten Markt".

Schlegel stellt zudem eine geringe Bereitschaft der Anbieter fest, "Vorfinanzierungen in wirkliche Innovationen zu tätigen". Deshalb habe er sich "von der Vision einer homogenen, über internationale Standards voll integrierten Softwarelösungs-Landschaft verabschiedet" - und einer Best-of-Breed-Philosophie verschrieben.

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