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SAN-Einführung bei der Hypovereinsbank

Die Kosten halbiert

Intelligent speichern

Seit Mitte 2003 managt ein SAN den Daten-Pool. So kann nun etwa ein IBM-Speichersystem nicht nur Daten von bestimmten Servern aufnehmen, sondern von vielen mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Mitte 2004 sollen auch die NT-Server mit dem SAN arbeiten. "Das meiste Geld steckt in den Speichern, weil das aufwendige Management wegen fehlender Standards viele Mitarbeiter bindet", so Roth. Nun liegt die Speicherintelligenz in der darüber gelegten Kombination der Software von Veritas und den Switches von Brocade. "Der größte Aufwand bei der SAN-Einführung besteht darin, die herstellerspezifischen Lösungen zu umgehen." Allerdings deckt keine Software das gesamte Spektrum der proprietären Management-Tools der Speicheranbieter ab. Deshalb nutzt die HVB immer noch einige Programme in den Speichern und stellt dafür Mitarbeiter bereit.

Die SAN-Einführung erwies sich als weit aufwendiger, als die Anbieter versprochen hatten: Heterogene Speicher ließen sich nicht einfach zusammenführen. "Die Betriebssysteme waren zum Teil nicht fähig, mit einem Pool umzugehen und die Daten dynamisch zu verwalten." So mussten beispielsweise für NT-Betriebssysteme im SAN-Pool weiterhin statisch einmalig 500 Gigabyte für eine Datenbank zugeordnet werden, obwohl sie nur rund 20 Prozent davon benötigte. Roths ernüchternde Erkenntnis: "Im SAN bestanden weiterhin Pufferkapazitäten."

Es galt, die Luft aus dem System herauszulassen. Um die Speicher dynamisch zu verwalten, also die Insellösungen zusammenzubringen, musste sich die HVB zunächst jede Applikation anschauen. Denn nicht jede Anwendung arbeitete beispielsweise mit Windows 2000 zusammen und nicht jede Oracle-Version mit jeder Veritas-Version. Deshalb sollte die zweite für Softwareentwicklung zuständige IT-Tochter der HVB, die HVB-Systems, die komplette Software der Banken-Gruppe erneut Integrations- und Qualitätssicherungstests unterziehen.

Metagroup-Berater und Storage-Experte Norbert Deuschle warnt ebenfalls davor, eine SAN-Einführung zu unterschätzen. "Plattformunabhängiges Speichern ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, die viel Zeit und Geld kostet." Zunächst müssten CIOs eine saubere Architektur planen, dann am besten nur zwei Anbieter wählen und sich bei der Implementierung auf Kerngeräte beschränken. Außerdem gebe es wenig qualifiziertes Personal, sodass Schulungen nötig seien.

Nicht auf Standards warten

Eine SAN-Integration erweist sich vor allem wegen fehlender Standards als schwierig. Zwar hat die US-Organisation SNIA (StorageStorage Networking Industry Association) bis Ende 2005 Standards angekündigt¸ doch darauf kann Roth nicht warten. Er wählte die Veritas-Software als Standard. Dass er damit von einem Softwarehersteller abhängig wird, fürchtet der Group-CTO nicht: "Wenn ein großer Player Pleite gehen würde, entsteht sofort ein Markt mit Anbietern, die das alte System auf ein neues migrieren." Wichtig ist für Roth nur, sich möglichst früh überhaupt auf einen Standard festzulegen. Alles zu Storage auf CIO.de

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