CIO des Jahres


CIO Horst Mooshandl

Die Österreichische Post lebt Inklusion

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
CIO Horst Mooshandl transformiert nicht nur die IT der Österreichischen Post, er engagiert sich auch für Vielfalt: Dafür erhält er den Diversity Award.
  • CIO des Jahres 2023
  • Diversity Award
CIO Horst Mooshandl von der Österreichischen Post ist Preisträger des erstmals vergebenen Diversity-Awards beim "CIO des Jahres".
CIO Horst Mooshandl von der Österreichischen Post ist Preisträger des erstmals vergebenen Diversity-Awards beim "CIO des Jahres".
Foto: Horst Mooshandl

Vielfalt und Inklusion sind heute oft selbstverständliche Bestandteile von Unternehmensstrategien. Das Ringen um Top-Talente im Arbeitsmarkt und der zunehmende FachkräftemangelFachkräftemangel treiben Organisationen an, attraktivere und offenere Arbeitsumgebungen zu schaffen. Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de

Doch mancherorts verbirgt sich hinter blumig formulierten D&I-Strategien (Diversität und Inklusion) lediglich ein Lippenbekenntnis. Zwar sind dort hehre Ziele festgehalten, allzu oft mangelt es jedoch an handfesten Maßnahmen, um diese auch umzusetzen. Nicht so bei der Österreichischen Post AG.

Gender-Balance-Programm

Das Unternehmen hat eine umfassende D&I-Initiative gestartet, die das IT-Team um CIO Horst Ulrich MooshandlHorst Ulrich Mooshandl aktiv unterstützt. Den Rahmen bildet das "Gender-Balance-Programm". Profil von Horst Ulrich Mooshandl im CIO-Netzwerk

In "Unconscious-Bias-Trainings" sensibilisiert die Post etwa ihre Führungskräfte für die Risiken ungewollter Marginalisierung von Mitarbeitenden im Alltag. Ergänzend werden geschlechterinklusive Sprachstandards im Unternehmen umgesetzt.

In den jährlichen Zielvereinbarungen des Managements sind Zielgrößen hinsichtlich Frauen in Führungspositionen verankert. Die Österreichische Post nimmt am Frauen-Karriere-Index sowie am Target-Gender-Equality- Programm des UN-Global-Compact-Netzwerks teil. Sie betreibt aktives Karenzmanagement, um Mitarbeitenden, die etwa aus der Elternzeit zurückkehren, den Wiedereinstieg zu erleichtern. Dazu organisiert das Unternehmen regelmäßig Info-Veranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

IT geht die extra Meile

Die Konzern-IT unter der Leitung von Mooshandl hat neben diesen generellen Maßnahmen noch weitere ergriffen, um die Vielfalt bei Bewerbungen und Neueinstellungen zu verbessern.

So sind Job-Inserate der Post-IT sprachlich so formuliert, dass sie gezielt Frauen adressieren. Zudem fördert die Abteilung Veranstaltungen für Frauen in der IT. Dazu zählt etwa der Töchtertag, auf dem weibliche Kinder einen Schnuppertag in der IT absolvieren können. Außerdem nimmt die Post-IT am FiT-Programm des österreichischen Arbeitsmarktservices teil, das arbeitssuchenden Frauen den Einstieg in handwerkliche und technische Berufe erleichtert.

Die Österreichische Post adressiert gezielt Menschen ohne Deutschkenntnisse - gerade in der IT.
Die Österreichische Post adressiert gezielt Menschen ohne Deutschkenntnisse - gerade in der IT.
Foto: Österreichische Post AG

Auch für Nicht-Muttersprachler hat sich die Post in den letzten Jahren geöffnet. Sie nimmt gezielt Menschen ohne Deutschkenntnisse in das IT-Team auf. Diesen Kolleginnen und Kollegen bietet das Unternehmen Sprachtrainings an. Zudem findet die Kommunikation in und aus der IT heraus bilingual statt, um alle Mitarbeitenden gleichermaßen anzusprechen.

Rahmenstrategie "IT@Post"

Die Verstärkung braucht das Team um Mooshandl, um die IT-Strategie der Post umzusetzen. Unter dem Motto "IT@Post" hat das Management einen strategischen Rahmen für die DigitalisierungDigitalisierung geschaffen. Angeknüpft an die Unternehmensstrategie werden darin zukunftsrelevante IT-Vorhaben adressiert. Laut Mooshandl werde an der operativen Exzellenz gearbeitet und die Geschäftsintegration gestärkt. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Der Fokus liegt darauf, unterschiedliche IT-Initiativen zu bündeln und eingebettet in eine digitale Roadmap die Zielrichtung einer integrierten Business-IT-Strategie abzubilden, ohne dabei die technologische Entwicklung zu vernachlässigen. Heute werden laut dem CIO damit mehr als 100 große ProjekteProjekte und Initiativen gleichzeitig orchestriert. So wird sichergestellt, dass sowohl langfristige strategische Ziele erreicht werden als auch genügend Agilität bleibt, um kurz- und mittelfristige Chancen zu nutzen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Großprojekt IRIS

Innerhalb dieses Rahmens stemmten Mooshandl und sein Team das größte IT-Projekt in der Geschichte des Unternehmens. Für die neue gemeinsame Zustelllösung "IRIS" rollte die IT eigenentwickelte Software samt komplexer Backend-Integration auf den Geräten von zirka 10.000 Mitarbeitenden aus. Zudem galt es, die Zustellprozesse für Paket- und Briefzusteller sowie die Mitarbeitenden in der Verbundzustellung zu vereinheitlichen.

Etwa 10.000 Postzusteller arbeiten mit der Zustelllösung "IRIS".
Etwa 10.000 Postzusteller arbeiten mit der Zustelllösung "IRIS".
Foto: Österreichische Post AG

Da das Projekt technisch und operativ sehr komplex war, setzte das Team auf enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Logistik Operations. Damit wurde laut dem CIO auch der Grundstein für die Verschmelzung von IT und Business gelegt.

Im vierten Quartal 2020 war die Lösung an einem Pilotstandort ausgerollt. Stufenweise folgten weitere. Im Anschluss fand ein Versions-Merge von 11.000 Geräten statt. "IRIS" ist heute laut Mooshandl eine der mächtigsten mobilen Inhouse-Applikationen des Landes.

Das sagt die Jury vom "CIO des Jahres 2023"

Für seine herausragende Leistung in punto Vielfalt und Inklusion verleiht die Jury vom "CIO des Jahres 2023" erstmals den Diversity Award an Horst Mooshandl. In der Begründung heißt es: "Mooshandl und die Österreichische Post zeigen, dass Diversity keine hohle Phrase ist, sondern konkrete Maßnahmen mit großer Wirkung machbar sind - vor allem auch in der IT". Klar erkannt habe das Management, dass Diskriminierung im Kopf und auf der Zunge entsteht.

Daher wurden Unconscious-Bias-Trainings für Führungskräfte und geschlechterinklusive Sprachstandards umgesetzt, sowie Stellenanzeigen ausdrücklich formuliert, um Frauen zu adressieren. Hinzu kommen diverse Vorgaben, um Geschlechtergleichheit in Führungspositionen zu fördern. 2022 nahm die Österreichische Post zudem gezielt Personen ohne Deutschkenntnisse in der IT auf, bietet Sprachtrainings an und setzt die IT-Kommunikation bilingual um.

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