Energie-Effizienz im Rechenzentrum

Die perfekte Kühlung für das Data Center

Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Eiskeller im RZ

Eiszeit: Mit Eis gefüllter unterirdischer Speicher: Im Sommer schmilzt das Eis, die Kälte kühlt das RZ.
Eiszeit: Mit Eis gefüllter unterirdischer Speicher: Im Sommer schmilzt das Eis, die Kälte kühlt das RZ.
Foto: SK Kühlsysteme

Mit einem Eisspeicher im Boden möchte die SK-Kühltechnik Rechenzentren kühlen. Geschäftsführer Marc Siegelkow, dessen Unternehmen sonst auf geothermische RZ-Kühlung spezialisiert ist, sagt: "Wir sind auf die Idee gekommen, weil es bei manchen unserer Projekte sehr schwer war, die für Geothermie nötigen Bohrungen einzubringen." Daher habe man beschlossen, in Anlehnung an frühere Eiskeller etwa in Gaststätten einen Eisspeicher einzurichten.

Intelligente Kühlung: Der Eisspeicher wird mit einer Wärmepumpe und anderen Elementen zu einer ganzjährig tauglichen heiz- und Kühllösung fürs RZ kombiniert.
Intelligente Kühlung: Der Eisspeicher wird mit einer Wärmepumpe und anderen Elementen zu einer ganzjährig tauglichen heiz- und Kühllösung fürs RZ kombiniert.
Foto: SK Kühlsysteme

Die erste 100-kW-Anlage entsteht derzeit in Kiew (Ukraine). Ein Speicher für 70 kW Kühlleistung hat einen Durchmesser von rund 13 Metern und ist zwei Meter tief, was beträchtlichen Erdaushub bedeutet. Im Sommer speichert das unterirdische Becken Wärmeenergie, die mit Kollektoren gesammelt wird, in relativ kühlem Wasser. Diese Wärme wird dem Wasser im Winter per Wärmepumpe entzogen und heizt das Rechenzentrum oder andere Gebäude.

Dadurch kühlt das Wasser aus und gefriert. Im Sommer wird nun dem Eis diese Kälte entzogen und ins RZ geleitet. In der Heizperiode wird das RZ mit direkter Freiluftkühlung temperiert. Obwohl ein solches System in der Investition eher etwas teurer ist - unter anderem durch den Erdaushub - amortisiert es sich, so Siegelkow, innerhalb von drei Jahren.

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