Flutkatastrophe

DIHK rechnet mit Milliarden-Schäden bei Unternehmen

22.07.2021
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet angesichts der Flutkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands mit massiven Schäden bei Unternehmen.

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, zwar sei es derzeit noch schwierig, eine genaue Summe zu nennen. "Was man sagen kann: Es sind Tausende von Unternehmen in allen Größenordnungen direkt oder indirekt durch Schäden an der Infrastruktur betroffen. Der Schaden geht insgesamt sicher in die Milliarden."

Die Flut hat viele Unternehmen schwer getroffen.
Die Flut hat viele Unternehmen schwer getroffen.
Foto: Heide Pinkall - shutterstock.com

Viele Unternehmer stünden vor den Trümmern ihres Lebenswerks, sagte Adrian, der in Trier wohnt. Der Trierer Stadtteil Ehrang war von der Katastrophe ebenfalls hart getroffen. "Das sind schon schreckliche Folgen." Er selbst habe sich das in mehreren Regionen angeschaut. "Es macht einen fassungslos, wenn man sieht, was da passiert ist. Ich habe einen Betrieb für Schweißtechnik besucht. Das Gebäude ist zum Teil massiv beschädigt worden. Das ist eine Schlammwüste. Die Schweißroboter, die Maschinen und Anlagen - alles kaputt und verdreckt. Es gibt keinen Strom und kein Leitungswasser. Ich habe auch viele Transformatoren gesehen, die noch unter Wasser stehen."

Mangel an Fachleuten ein Problem

Der Wiederaufbau werde eine Riesenaufgabe. Ein Problem sei auch hier der Mangel an Fachleuten. "Aktuell brauchen wir vor Ort zum Beispiel viele Elektriker, so viele gibt es aber gar nicht in den Regionen."

Adrian sprach sich für unbürokratische Hilfen aus. "Wenn ein kleiner Mittelständler vor dem Trümmerhaufen seines Betriebes steht, ist es natürlich wichtig, dass er nicht erst zehn Formulare ausfüllen muss, um Unterstützung zu bekommen." Viele könnten aktuell auch gar nichts im Internet hoch- oder runterladen beziehungsweise online ausfüllen, weil teilweise die Strom- und Telefonnetze noch nicht wieder funktionierten. "Das heißt, wir brauchen eine pragmatische, schnelle und unbürokratische Direkthilfe, um die erste Not zu lindern. Wichtig ist, dass es Ansprechpartner in den Behörden vor Ort gibt."

Der Bund hatte am Mittwoch eine Flut-Soforthilfe von zunächst 200 Millionen Euro beschlossen. Mittel in derselben Höhe sollen die betroffenen Länder beisteuern, so dass insgesamt bis zu 400 Millionen Euro bereit stehen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte aber deutlich, dass der Bund bei Bedarf auch mehr Geld zur Verfügung stellen werde. (dpa/ad)

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