VDE-Studie zu Fachkräftemangel

Ernste Probleme ab 2020

25.10.2010
Von Nicolas Zeitler

Ingenieurbedarf steigt vor allem in der IT

Fehlten dauerhaft Fachkräfte, verschenke Deutschland Innovationspotenzial und wirtschaftliche Chancen, warnt der VDE-Bericht.

Den größten Bedarf an Ingenieuren sieht die Studie nach wie vor in klassischen Projekten und bei Forschung und Entwicklung. Am stärksten zugelegt hat allerdings die Nachfrage nach Elektroingenieuren bei IT-Dienstleistungen. 82 Prozent mehr Stellenanzeigen als im Vorjahr gab es zuletzt für dieses Aufgabenfeld.

Wo Elektroingenieure Arbeit finden, ist regional unterschiedlich. In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen und mit einigem Abstand Bayern gibt es derzeit die meisten freien Arbeitsplätze. Schlusslicht der Bundeslänger ist das Saarland.

Schlechte Studienbedingungen

Anders als vor zehn Jahren wiegt bei Ingenieuren höheres Alter als Risikofaktor für Arbeitslosigkeit nicht mehr so schwer. 1999 waren fast zwei Drittel der Arbeitslosen in der Branche über 50 Jahre alt, heute macht diese Altersgruppe unter den Arbeitssuchenden etwa 45 Prozent aus.

Die Berufsaussichten für Elektroingenieure sind gut, lässt sich als ein Resümee der Studie ziehen. An ihnen kann es also nicht liegen, dass sich zu wenige junge Menschen für ein Studium dieses Fachs entscheiden. Stattdessen sieht der VDE als eine der Ursachen für den Mangel die Situation an den Hochschulen. Um 27 Prozent liegt derzeit die Studienabbrecherquote an Hochschulen über alle Fächer hinweg. In den Ingenieursstudiengängen ist sie noch weitaus höher. Der VDE nennt mögliche Wege, hier gegenzusteuern: Verpflichtende Beratungsgespräche vor Studienbeginn, ein besseres Betreuungsverhältnis zwischen der Zahl der Studenten und der der Lehrenden, und zuletzt stärkere Bezüge der theoretischen Studieninhalte zur späteren Berufspraxis.

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