International noch stark fragmentierte IT

Gewaltiges Integrationspaket

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Die Deutsche Post World Net (DPNW) entwickelt sich seit ihrem Börsengang im Herbst 2000 zum Global Player. Wichtigste IT-Vorhaben sind die konzernweite SAP-Implementierung sowie die Integration der Systeme von Danzas und Deutsche Post Euro Express bei der neuen Tochter DHL.

Rund 7500 IT-Mitarbeiter arbeiten für den ehemals staatlichen Logistikkonzern. Über alle Bereiche gibt das Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich 5,75 Prozent vom Umsatz aus, das sind rund 2,3 Milliarden Euro. "Die Informationstechnologie ist die Kernkompetenz eines Logistikunternehmens", sagt der Konzernvorstand für Logistik und Corporate Services, Frank Appel.

Rund 15 Prozent beträgt der Outsourcing-Anteil am IT-Budget der Post. Appel: "Von den drei Funktionen Design, Build und Run bleibt das Design weitgehend bei uns. Wir bedienen uns natürlich externer Ressourcen als einer Art verlängerte Werkbank, aber Kontrolle, Strategie und Architektur liegen in unseren Händen." Das bedeutet: Nicht outgesourct werden, neben dem Design, auch Strategie, IT-Architektur, Technologieplanung und das End-to-end-Management neuer Anwendungen und Provider.

Viele Zukäufe haben eigene Lösungen

Die Deutsche Post habe hingegen im Bereich Build und teilweise im Bereich Run mit dem OutsourcingOutsourcing angefangen. Dort seien Aufgaben innerhalb des Unternehmens an die IT-Tochter Deutsche Post IT-Solutions ausgelagert worden. Presseberichte, wonach die Deutsche Post die Gesellschaft verkaufen wolle, dementiert der Vorstand energisch. Schon vor ein paar Jahren hat die DPWN mit T-Systems einen Vertrag über die Rahmenfunktionen abgeschlossen. Die IT-Tochter der Deutschen Telekom hat im Inland die Infrastrukturleistungen und den Desktop-Service übernommen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Die Logistik-Tochter DHL betreibt eigene Rechenzentren. In Prag wird im Sommer ein neues europäisches Servicecenter errichtet. Weitere Einrichtungen sind in Scottsdale im nordamerikanischen Arizona und in Kuala Lumpur, Malaysia, in Betrieb.

2003 fasste die DPWN ihre weltweiten Paket-, Express-, Fracht- und Logistikdienstleistungen unter der neuen Dachmarke DHL zusammen. Dazu gehören neben der DHL auch Danzas und das frühere europäische Paketnetz Euro Express. Die DPWN vereinheitlicht jetzt die unterschiedlichen IT-Systeme ihrer Tochterunternehmen in einem unternehmensweiten Data-Warehouse-System.

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