Studie CIO-Gehälter

Höher springen fürs Gehalt

Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.

Ein weiterer interessanter Aspekt im Zusammenhang mit der Mobilität: Wer intern wechselt, tut dies meist bei einem Großunternehmen mit mehr als 5000 Mitarbeitern, während CIOs kleinerer Unternehmen häufiger von außen kommen. Hiebelers Erklärung dafür: "Die Personaldecke ist bei kleineren Unternehmen dünn, während Großkonzerne aus einem erheblichen Reservoir an führungsfähigen Kräften schöpfen können. Außerdem bieten sie mehr Aufstiegsmöglichkeiten." Das bedeutet: Wer als IT-Verantwortlicher im Mittelstand aufsteigen will, der muss sich in der Regel auf dem Markt umsehen.

Auf jeden Fall lohnt es sich, neue Herausforderungen zu suchen: Durchschnittlich 20,6 Prozent Gehaltsaufschlag konnten die befragten CIOs herausholen, als sie über ihre aktuellen Verträge verhandelten. Fragt man nach der Entwicklung des Salärs im jetzigen Job, gibt knapp die Hälfte an, zugelegt zu haben; die anderen mussten Stagnation oder gar Abstriche in Kauf nehmen.

Top-CIOs sind international mobil, wie Hollaender- Herr bei ihren Gesprächen herausgefunden hat: "Zehn Prozent haben vorher in den USA gearbeitet; die haben sich beim Wechsel nach Deutschland nicht verbessert." Einfache Erklärung: "In den USA verdienen IT-Führungskräfte immer noch deutlich mehr als in Deutschland." Aber auch hierzulande "orientieren sich CIO-Saläre zunehmend am US-amerikanischen Niveau", weiß Hiebeler; für ihn ist das der stärkste Faktor für die Steigerung beim Gehaltsdurchschnitt.

Man darf davon ausgehen, dass die meisten CIOs sich der Tatsache bewusst sind, gegenüber dem Durchschnitt der deutschen Bevölkerung finanziell privilegiert zu sein. Belegen lässt sich das anhand der Antworten auf die Frage nach der Zufriedenheit mit der Bezahlung: Mehr als die Hälfte der Teilnehmer finden ihr Salär fair und leistungsgerecht.

Kein Wunder: Mit gut 300000 Euro liegen diejenigen, die so geantwortet haben, deutlich über dem Gesamtschnitt. 21 Prozent räumten ein, ihr Gehalt sei der wirtschaftlichen Lage ihres Unternehmens angemessen. Diese Gruppe verdient mit 219000 Euro deutlich unter dem Durchschnitt. Nur 11 Prozent fanden, sie hätten mehr verdient, als sie tatsächlich verdienen - und das sind 228000 Euro. Nur drei Befragte gaben kein Urteil ab. Das wäre kaum bemerkenswert, wenn nicht ausgerechnet diese Gruppe mit 423333 Euro pro Jahr ganz deutlich mehr verdienen würde als alle anderen.

Oberhalb eines gewissen Gehaltsniveaus gilt also offensichtlich auch für IT-Führungskräfte die Devise: Über Geld spricht man nicht.

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