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Hersteller- und Plattformunabhängig

Industrie- und Handelskammern mit SOA-Lösung

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

EVA wurde stufenweise und in überschaubaren Einheiten entwickelt. Zunächst wurde jedes Modul im engen Austausch mit repräsentativ ausgewählten Pilot-Kunden in einer Standard-Version konzipiert und erstellt. Kriterium für die Auswahl der IHKs der Startphase war deren Anzahl der Mitarbeiter und Ausbildungsverträge sowie ihr Mustercharakter für die nachfolgenden Kammern.

Axel Opava, EVA-Projektleiter bei der IHK-GfI und Verbindungsmann zu den IHKs: "Im ersten Migrationsjahr sammelten wir mit unseren Kunden die für die Zukunft erforderlichen Erfahrungen aus kleinen, mittleren und großen IHKs. Die damit gewonnene Prozesssicherheit ermöglichte es, die Standardmigration der einzelnen Module zunehmend schneller und enger getaktet durchzuführen."

Der Erfolg dieses Vorgehens hing auch von der Vorbereitung jeder einzelnen Kammer ab. Da die Migration bereits weit vor der eigentlichen Datenumstellung begann, waren sie gefordert, ihre zu migrierenden Daten im Altsystem so früh wie möglich zu bereinigen. Eine wesentliche Voraussetzung für die aktuelle Qualität der Daten in EVA. "Ohne den herausragenden Einsatz der IHK-Mitarbeiter wäre dieses Großprojekt nicht möglich gewesen", würdigt Opava das Engagement auf Seiten der Kunden.

Bei der Softwareentwicklung schlugen sich deren Anforderungen zunächst in der Konzentration auf grundlegende Funktionen nieder. "Darüber hinausgehende Anforderungen, die in einem standardisierten Change-Request-Verfahren an uns gerichtet wurden, realisierten wir in den folgenden Projektstufen", erklärt Entwicklungsleiter Oliver Marohn das Vorgehen. Dank dieser Strategie ließ sich EVA stetig weiterentwickeln und rasch an die sich wandelnden Anforderungen der IHKs anpassen. Aktuell umfasst der Sourcecode der Anwendung rund 1,6 Millionen Zeilen Code - inklusive der Kommentarzeilen sind es rund 3,5 Millionen Zeilen - die sich auf 10500 Klassen verteilen.

Zur Komplettierung der Anwendung um ein kaufmännisches Rechnungswesen fiel die Entscheidung für eine Standardsoftware. Ein wesentliches Kriterium war der Integrationsgrad in EVA. Herkömmliche Dateischnittstellen kamen schon wegen des Datenvolumens und des extremen Stoßgeschäftes bei Massenverarbeitungsläufen nicht in Frage. So müssen etwa jedes Frühjahr in sehr kurzer Zeit drei Millionen IHK-Mitgliedsbeiträge im Rechnungswesen als offener Posten (OP) gebucht werden. "Man kann solche Datenmengen nicht über Schnittstellen in andere Anwendungen übermitteln, wenn man ein schnelles und transaktionssicheres Verfahren haben will", erklärt Projektleiter Opava.

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