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Innovation durch Informationstechnologie

Innovations-Office mit Ideen-Radar

05.03.2006
Von Thomas Ganswindt

Jeder Mitarbeiter kann über den Weg des an das Innovation Board angeschlossenen Office zum einen ganz unkompliziert und unbürokratisch seine Vorschläge einzubringen. Zum anderen arbeiten weltweit Forscher und Entwickler in unzähligen Innovationsabteilungen an Neuentwicklungen. Diese kleinen Teams sind nicht in die täglichen Geschäftsabläufe eingebunden, sondern konzentrieren sich ausschließlich auf das Aufspüren und Entwickeln neuer Technologien, die für ihre Unternehmensbereiche relevant sein müssen. In diesen „Think Tanks“ finden Mitarbeiter verschiedener Disziplinen zusammen, denken laut und quer, entwickeln neue Ideen und Geschäftsmodelle und setzen sie gegebenenfalls zügig in Prototypen oder Pilotprojekten um.

Ideen in Prozess einspeisen

Im Innovation Board Office laufen schließlich alle diese Fäden zusammen. Dort werden neue Ideen aus dem Netzwerk eines global agierenden Unternehmens systematisch gesammelt, bewertet und zur Entscheidung vorbereitet. Auf mehrfach jährlich und weltweit stattfindenden „Innovation Summits“ sowie im Rahmen von „Country-Innovation-Push-Programmen“ greifen die Innovation-Manager wie ein Radar die neuesten Ideen auf, um sie in den Innovationsprozess einzuspeisen und ihre Marktfähigkeit auf Herz und Nieren zu prüfen.

Dabei sorgen die professionellen Innovatoren und Innovations-Manager dieses Gremiums nicht nur dafür, dass die Innovations-Pipeline gut gefüllt ist, sondern auch dafür, dass ihre Durchlässigkeit für den Treibstoff Innovation stets gewährleistet ist. Grundvoraussetzung dafür ist, dass der Innovationsprozess eigenständig gesteuert wird und nicht mitlaufender Teil einer Stabstelle oder anderer Einheiten ist. Er benötigt Schutz- und Freiraum zugleich, der sich auch in einem von den Entwicklungsabteilungen der einzelnen Geschäftsgebiete unabhängigen Budget ausdrückt.

Durchläuft eine Idee den harten internen Ausleseprozess erfolgreich, erfolgt die erste Prüfung der Durchsetzungskraft mit Hilfe von Leitkunden, Universitäten, Forschungseinrichtungen oder Venture-Capital-Analysten. Diese enge Verzahnung mit Katalysatoren außerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen verhindert, dass der Innovationsprozess zu einer wenig aussagekräftigen Trockenübung verkommt. So sind begleitende Go-to- Market-Studien von Beginn an Teil des Prozesses und dokumentieren die Praxistauglichkeit einer neuen Lösung. Ist auch hier die Beurteilung positiv, kommt es nach einer ausführlichen Präsentation im Innovation Board zur endgültigen Entscheidung über eine mögliche Markteinführung.

Hinter jeder Innovationsleistung steht ein Prozess, der wie jeder andere beurteilt und sensibel gesteuert werden muss. Diese Einsicht untermauert die Bedeutung eines durchgängigen und effektiven Innovations-Managements für Unternehmen. Allein in der bedingungslosen und ausdauernden Konzentration auf diese Aufgabe liegt die Chance, die eigene Innovationskraft zu sichern und zu fördern. Entscheidend wird dabei sein, die Kunden auf diesem fordernden, aber zielführenden Weg mitzunehmen – und das besonders auch vor dem Hintergrund, sie womöglich mit disruptiven Innovationen zu konfrontieren.

Thomas Ganswindt

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