Jahrestagung des CIO-Circle

IT-Chefs in Burnout-Gefahr

26.04.2012
Von Nicolas Zeitler
Ein Mediziner propagiert geregelte Wechsel zwischen An- und Entspannung als Basis gesunden Lebens - doch der Arbeitsalltag vieler CIOs sieht völlig anders aus.
Mediziner Jürgen Schürholz forderte die Gäste auf der Jahrestagung des CIO-Circle zu einem geregelten Wechsel zwischen Phasen von Anspannung und Entspannung auf.
Mediziner Jürgen Schürholz forderte die Gäste auf der Jahrestagung des CIO-Circle zu einem geregelten Wechsel zwischen Phasen von Anspannung und Entspannung auf.

Ausreichend Schlaf, regelmäßige Pausen und ein Wochenende mit Bewegung im Freien: Mit diesen Appellen erntete der Mediziner Dr. Jürgen Schürholz auf der Jahrestagung des CIO-Circle in Stuttgart rundum Zustimmung. "GesundheitGesundheit braucht selbstbestimmte Rhythmen", ermahnte der Mitgründer der anthroposophischen Filderklinik in der Nähe von Stuttgart die rund 90 Zuhörer im Hotel Mövenpick Airport. Für die IT-Chefs warf er mit seinem Vortrag die Frage auf, wie sich die Arbeit als IT-Verantwortlicher überhaupt mit einem ausgeglichenen Lebensstil vereinbaren lässt. Top-Firmen der Branche Gesundheit

Dass die Frage dringlich ist, hatte Peter Meyerhans von Drees & Sommer, der die zehnte Circle-Jahrestagung federführend organisierte, zu Beginn des ersten Kongresstages dargestellt: Typische CIO-Arbeitstage fingen oft früh an und endeten nicht selten spät bei einem "Business-Dinner, bei dem man etwas zu viel Alkohol trinkt und zusätzlich noch Kaffee trinkt, um nicht einzuschlafen". Man vernachlässige regelmäßig die Work-Life-Balance, und das mache auf Dauer unzufrieden. Grund genug für das Organisationskomitee um Meyerhans, unter dem Titel "Der CIO als Change Manager" einmal einen etwas anderen Blick auf die Arbeit von CIOs zu werfen. "Wir sind ja nicht nur Arbeitstiere, sondern auch Menschen", so der IT-Chef von Drees & Sommer.

Pannen im Rechenzentrum stören den Essensrhythmus

Schürholz verwies immer wieder auf Rhythmen als Grundlage für ein gesundes Leben. Regelmäßigkeiten im Leben zu verankern, kann nach seinen Worten durchaus anstrengend sein. Mit Verweis auf Aaron Antonovsky, den er als Vater der Salutogenese-Forschung - der Lehre von der Entstehung und Aufrechterhaltung von Gesundheit - vorstellte, beschrieb Schürholz körperliches und geistiges Wohlbefinden als "das Ergebnis einer ständigen, selbst gesteuerten Arbeit im Überwinden von Krankheitstendenzen".

Und solche Krankheitstendenzen lauern viele im Berufsleben von CIOs. Wie schnell ist durch lange Arbeitstage mit Systemabstürzen oder Problemen im RechenzentrumRechenzentrum etwa der Ernährungsrhythmus gestört. Viele Gesundheitsprobleme von Blähungen bis Fettleber hätten ihre Ursache in langjährigem, unregelmäßigem Essen, sagte Schürholz. Vorbeugen lasse sich, indem man für den Magen-Darm-Trakt "Phasen der Aktivität ganz bewusst schaffe", sagte der Arzt. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

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