Finance IT


These zum Outsourcing

IT-Dienstleister brauchen Bank-Know-how

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Unabhängig von Ihrem Unternehmen: Wie sehen Sie den IT-Dienstleistermarkt für den Finanzsektor in fünf bis zehn Jahren?

Marquardt: Ich erwarte, dass bankfachliches Know-how auf der Dienstleisterseite immer wichtiger wird. Natürlich geht es weiterhin darum, im Bereich der reinen Produktionsleistungen oder in Infrastrukturleistungen Skaleneffekte zu erzielen und Kosten zu senken. Aber der Schlüssel zur Differenzierung auf der Anbieterseite wird im Verständnis der Geschäfte und der Abläufe der Kunden und damit klar in der Fachlichkeit liegen. Das ist heute schon so und das wird eher in fünf als in zehn Jahren der Schlüsselfaktor sein.

Haben Sie Angst vor den Tatas dieser Welt? Immerhin hat sich die Deutsche Bank für ein Kernbank-System von Tata entschieden.

Marquardt: Wenn wir Angst vor Wettbewerb hätten, müssten wir uns eine Wirtschaftsordnung suchen, die nur noch in wenigen Staaten Anwendung findet (lacht). Im Ernst: Wir können und müssen uns dem Wettbewerb stellen und sind gemessen an der Qualität der von uns erbrachten Leistungen auch wettbewerbsfähig. Das haben wir wiederholt unter Beweis gestellt und wir werden nicht müde, weiter daran zu arbeiten, dass sich auch künftig Wettbewerber an unseren Leistungen benchmarken lassen müssen.

Tod des Euro? IT-technische Umsetzung "eines der geringeren Probleme"

Frage aus aktuellem Anlass: Sollte der Euro sterben - wären Sie gerüstet?

Marquardt: Die IT-technische Umsetzung wäre dann sicher eines der geringeren Probleme, das daraus resultieren würden. Aber diese Frage stellt sich nach gegenwärtigem Stand nicht. Auch wenn die gemeinsame europäische Währung zugegebenermaßen in einer schwierigen Phase ist: Sie wird auch in Zukunft weiterbestehen.

Das Gespräch führte Christiane Pütter.

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