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Schaden im Schnitt auf 633.000 Euro pro Fall geschätzt

Kriminelle werben Bank-Angestellte an

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Der Maulwurf sitzt am Schreibtisch gegenüber: Vier von zehn Banken in den USA und Großbritannien gehen davon aus, dass sich Angestellte von Kriminellen anwerben lassen. Das Problem dürfte sich künftig noch verschärfen, so eine Studie des Anbieters Actimize.

Eine satte Mehrheit von 85 Prozent der Unternehmen weiß von mindestens einem Fall in den vergangenen zwölf Monaten zu berichten. Meist geht es um Datendiebstahl für Dritte, Untreue, Selbstbereicherung oder rechtswidrige Absprachen mit der Konkurrenz.

40 Prozent der Studienteilnehmer sagten sogar, es handele sich dabei nicht um wenige Einzelfälle. Die Befragten gehen davon aus, dass gezielt die Mitarbeiter von organisierten Kriminellen angesprochen und ausgebildet werden, die Verarbeitung und Schutz von Kundendaten verantworten.

Die Schadenssumme wird im Schnitt auf rund 630.000 Euro pro Fall beziffert. In einem besonders schlimmen Fall lag sie bei umgerechnet 4,3 Millionen Euro.

Kriminelle auf der Überholspur

Drei Viertel der Unternehmen ist sich bewusst, dass die Verbrecher immer raffinierter vorgehen. 65 Prozent erwarten denn auch eine Zunahme solcher Fälle. Dass sie die Augen vor dem Problem verschlössen, kann man den Befragten nicht vorwerfen: 73 Prozent schätzen die Fähigkeit der Branche, diese Schwierigkeiten in den Griff zu kriegen, als "gering" bis "einigermaßen" ein.

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