KI

Künstliche Intelligenz: Wird sie uns eines Tages töten?

07.09.2016
Als investigativer Reporter hat er über 400 Berichte und Reportagen für das Erste Programm produziert und war zweimal als Kriegsreporter für die Tagesschau unterwegs. In den letzten zwölf Jahren hat er Dokumentarfilme für 3sat, MDR, N24, Phoenix, WDR und das ZDF sowie für den National-Geographic-Channel produziert. Seine Bücher und Berichte über Spionage, Sicherheitspolitik und Rüstungstechnik erscheinen in führenden europäischen Zeitschriften, u. a. Stern, Die Zeit und Le Point.
Künstliche Intelligenz wohnt in der großen weiten Welt von Big Data. Nur mit ihrer Hilfe können wir das uferlose Meer an Information nutzen. Ein einzelner Mensch, sogar eine ganze Armee, wäre vollkommen überfordert. KI kann das. Und bald wird sie noch mehr können.

"Künstliche Intelligenz kann die großartigste Errungenschaft der Menschheit werden.
Bedauerlicherweise kann sie auch die letzte sein." Stehen Hawking, Astrophysiker

Künstliche Intelligenz ist Software, die sich selber fortschreibt. Sie geht mit Datenmassen und Programmen um, die unsere menschliche Vorstellungskraft sprengen. Sie folgt nicht stur den vorgegebenen Algorithmen ihrer Programmierer. Sie ist lernfähig, selbstständig, und sie tut auch Dinge, die wir nicht verstehen.

Unmerklich drängen sich intelligente Systeme, die sich selbstständig fortentwickeln, immer tiefer in Aufgaben, die früher menschlichen Spitzenkräften vorbehalten waren. Immer mehr Gegenstände werden in Smart Homes und Smart Cities mit KI ausgestattet. Globale Finanzgeschäfte werden vom Börsenparkett in Rechenzentren verlagert, wo automatisierte Algorithmen Milliarden-Deals in Mikrosekunden abwickeln.

Spätestens seitdem der Terminator in den amerikanischen Kinos im Oktober 1984 Angst und Schrecken verbreitete, rückte der Begriff "künstliche Intelligenz" auch in die Köpfe außerhalb der Universitäten.
Spätestens seitdem der Terminator in den amerikanischen Kinos im Oktober 1984 Angst und Schrecken verbreitete, rückte der Begriff "künstliche Intelligenz" auch in die Köpfe außerhalb der Universitäten.
Foto: Usa-Pyon - shutterstock.com

Ob es sich um den Kauf eines Flugtickets, die Reservierung eines Hotelzimmers oder eine Bestellung bei Amazon handelt, Preise und Konditionen werden dem Markt im Minutentakt angepasst – völlig autark und oft auf eine Art und Weise, die nicht einmal die beteiligten Spitzenmanager nachvollziehen können. Täglich übertragen wir immer mehr Verantwortung für Städteplanung und Energieversorgung, im Management und in der Medizin an die Künstliche Intelligenz, sogar in der Kriegsführung.

Wenn Künstliche Intelligenz eine kritische Masse erreicht und in der Lage ist, eigene Software in hoher Geschwindigkeit zu schreiben, wird sie sich explosionsartig vermehren. Kleine Kerne mit lernfähiger Intelligenz werden sich vernetzen, Kern um Kern, zu dezentralen Großrechnern. Im Internet der Dinge werden sie miteinander auf undurchsichtige Weise vernetzt. Sie werden Daten sammeln, Leistung ausborgen und Software austauschen. Wie Quecksilber-Tropfen auf einer Glasplatte werden sie einander finden – und miteinander verschmelzen.

Danach wird ihr Wachstum explosionsartig sein.

KI wird weltweit sein.

In der Google-Größenordnung.

Und im Notfall gibt es keinen Stecker, den man ziehen kann.

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