Firmenumbau

Marktforscher GfK kooperiert mit IBM

21.03.2018
Entsprechende Gerüchte gab es schon länger - jetzt ist es offiziell: Das Marktforschungsunternehmen GfK holt sich für seine Neuausrichtung Rat von außen.
Gemeinsam mit IBM will die Gfk Datenerhebungen beschleunigen.
Gemeinsam mit IBM will die Gfk Datenerhebungen beschleunigen.
Foto: GfK

Das wirtschaftlich angeschlagene Marktforschungsunternehmen GfKGfK will bei seiner Neuausrichtung künftig eng mit dem IT-Dienstleister IBMIBM zusammenarbeiten. Darauf hätten sich beide Unternehmen verständigt, teilte ein GfK-Sprecher am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. IBM solle die GfK bei "ausgewählten automatisierbaren Prozessen" unterstützen, sagte der Sprecher. Die Schlüsselkompetenzen im Bereich Datenanalyse sollen dagegen weiterhin bei der GfK verbleiben. Top-500-Firmenprofil für GfK Alles zu IBM auf CIO.de

Über eine GfK-Kooperation mit IBM war schon länger spekuliert worden. Der vor einem Jahr vom US-Investor KKR übernommene Marktforscher hatte dazu aber bisher jede Stellungnahme abgelehnt.

Kooperation soll wettbewerbsfähiger machen

Bei der Kooperation gehe es darum, die Aufbereitung der etwa an Supermarktkassen erfassten Daten zum Kaufverhalten von Kunden mittels automatisierter IT-Verfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen, sagte der GfK-Sprecher. "Das wird uns wesentlich schneller und wettbewerbsfähiger machen."

Bisher seien bei der Verarbeitung erfasster Daten sehr viele manuelle Handgriffe nötig gewesen. "Bis man die gewünschte Daten hatte, waren teils 10 bis 15 Klicks notwendig." Solche Handgriffe sollen künftig mit IBM-Unterstützung überflüssig werden.

Im Rahmen der Zusammenarbeit sollen daher noch in diesem Jahr die Aufgaben der in Indien und Bulgarien ansässigen Globalen Service-Zenten (GSC) in IBM-Zentren verlagert werden. Die rund 500 betroffenen Mitarbeiter wiederum sollen im Zuge der Aufgaben-Verlagerung zu IBM wechseln. GfK-Bereiche in Deutschland seien davon nicht betroffen.

Vorausschauende Handlungskonzepte für Kunden

Im Rahmen des bereits im August 2017 gestarteten "Transformations- und Investitionsprogramm" will sich die GfK zudem künftig mehr auf ihre Stärken konzentrieren. Dazu gehöre etwa die verstärkte Marktforschung über sogenannte langlebige Konsumgüter wie Smartphones, sagte der Sprecher. Auch auf Technologiebranchen wolle sich die GfK stärker fokussieren. Bislang gilt die GfK als ein breit aufgestelltes Marktforschungsunternehmen. Vor allem auf dem Feld der schnelllebigen Konsumgüter wie Lebensmittelmittel, hatte sich die GfK zuletzt starker Konkurrenz wie den Firmen Nielsen und der Kantar Group gegenüber gesehen.

Zur angestrebten stärkeren Kundenorientierung soll künftig auch eine bessere Aufbereitung der Daten gehören. Bisher habe die GfK ihren Kunden eine große Zahl von Daten etwa über das Verbraucherverhalten geliefert, aber kaum Handlungsempfehlungen. Künftig solle der Kunde mit den gelieferten Marktforschungsdaten auch "vorausschauende Handlungskonzepte" erhalten. "Das wird künftiger stärker Bestandteil des Geschäfts sein" und sei Teil der GfK-Neuausrichtung, sagte der Sprecher. In diesem Bereich sei die GfK bisher nicht sehr stark gewesen, räumte er ein. (dpa/ib)

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