Ab 2024

Nemetschek plant Umsatz von einer Milliarde Euro

15.08.2022
Der Softwareanbieter Nemetschek will im übernächsten Jahr die Marke von einer Milliarde Euro Umsatz knacken.
Die Münchner Nemetschek-Gruppe ist eines der führenden Softwareanbieter für die Baubranche.
Die Münchner Nemetschek-Gruppe ist eines der führenden Softwareanbieter für die Baubranche.
Foto: Nemetschek

Der Spezialist für Bau- und Designsoftware würde damit etwas schneller die symbolische Schwelle erreichen, als Analysten im Schnitt derzeit schätzen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir früher mehr als eine Milliarde Euro umsetzen", sagte Vorstandschef Yves Padrines im Interview dem Magazin "Euro am Sonntag" (Freitag).

Derzeit haben von Bloomberg erfasste Experten für das Jahr 2024 einen Erlös von 985 Millionen Euro auf dem Zettel. Viel würde dem Konzern also nicht fehlen. Nemetschek hat in den letzten Jahren auch einige Firmen aufgekauft, um zu wachsen. Ende 2020 hatte der damalige Interims-Chef Axel Kaufmann bereits angekündigt, beim Umsatz die Milliardenschwelle knacken zu wollen, dabei aber keinen Zeitpunkt genannt.

Nemetschek setzt darauf, dass sich angesichts von Kostensteigerungen bei Bauprojekten der Druck hin zur DigitalisierungDigitalisierung der Branche fortsetzt - was dem Unternehmen mit seiner Bau- und Kostenplanungssoftware in die Karten spielen würde. "Bei 90 Prozent aller großen Bauprojekte gibt es Verzögerungen oder deutliche Überschreitungen des Budgets", sagte Padrines. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

In diesem Jahr peilt Nemetschek ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von zwölf bis 14 Prozent an. Ohne Wechselkurseffekte wären das für dieses Jahr 763 bis 777 Millionen Euro Erlös. Doch der zuletzt schwache Euro gibt derzeit kräftig Rückenwind. Im ersten Halbjahr wuchs Nemetschek auch ohne diesen Effekt bereits stärker als in der Jahresprognose veranschlagt. Der Vorstand blieb aber bei seinem Ausblick wegen des trüberen Konjunkturumfelds und weil das Unternehmen im zweiten Halbjahr bei der wichtigen US-Marke Bluebeam auf das Abo-Erlösmodell umstellt.

Nemetschek ist vor allem auf Software im Bauwesen ausgerichtet, etwa mit Konstruktions-, Architektur- und Bauplanungssoftware. Diese Angebote machen den Löwenanteil des Geschäfts aus, die Sparten Design und Build stehen für über 80 Prozent des Gesamterlöses. Darüber hinaus gibt es auch Software zur Gebäudeverwaltung.

Allerdings wächst die Sparte mit Programmen für die Medien- und Unterhaltungsindustrie am schnellsten. Hier bietet Nemetschek über die Tochter Maxon 3D-Animations- und Simulationssoftware unter anderem für die Videospiel- und Filmindustrie an. (dpa/rs/rw)

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