Gehaltsvergleich für 2024

Optimistische Prognosen für IT-Fachleute

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten steigen die Gehälter – sowohl für Einsteiger als auch für Mitarbeiter mit Erfahrung. IT-Experten können zum Teil mit sechsstelligen Jahresgehältern rechnen.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten können IT-Fachleute weiter mit satten Gehältern rechnen.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten können IT-Fachleute weiter mit satten Gehältern rechnen.
Foto: lassedesignen - shutterstock.com

Die internationale Personalberatung Robert Half veröffentlicht ihre Gehaltsübersicht für nächstes Jahr für Deutschland. In ihr werden die aktuellen Gehaltsniveaus für Positionen im Finanz- und Rechnungswesen, im kaufmännischen und IT-Bereich sowie in den Bereichen Banken und Finanzdienstleistungen und Legal ausgewiesen.

Die Stimmung bleibt positiv

Trotz der aktuell zum Teil schwierigen wirtschaftlichen Situation wollen viele Unternehmen über alle Bereiche hinweg weiterhin neue Mitarbeiter einstellen oder zumindest den Personalbestand flächendeckend halten. Für Arbeitnehmer rücken neben dem GehaltGehalt die Benefits und Zusatzleistungen sowie die Weiterbildungsmöglichkeiten stärker in den Fokus. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Einstiegsgehälter steigen deutlich

Bringen Arbeitnehmer die benötigten Anforderungen, Zertifikate und Abschlüsse mit, können sie bereits deutlich höhere Einstiegsgehälter als noch 2022 erzielen, wie dies drei Beispiele verdeutlichen:

  • Kreditoren-/Debitorenbuchhalter im Schnitt rund 21,5 Prozent mehr Gehalt - von 34.750 Euro auf 43.250 Euro

  • Systemadministrator im Schnitt rund 16,8 Prozent mehr Gehalt - von 44.750 Euro auf 52.250 Euro

  • Sachbearbeiter in der Auftragsabwicklung im Schnitt rund 34,3 Prozent mehr Gehalt - von 29.250 Euro auf 39.250 Euro

Im IT-Bereich sind 2023 gleich in mehreren Positionen mehr als 100.000 Euro Jahresgehalt üblich. Gerade die personellen Engpässe im IT-Bereich spitzen die Situation und das Werben um gute Fachkräfte deutlich zu. Im gesamten IT-Beratungsbereich beispielsweise erzielen erfahrene Fachkräfte derzeit Jahresgehälter über 100.000 Euro und mehr.

  • IT-Consultant 106.750 Euro plus

  • IT-Projektmanager 100.500 Euro plus

  • Cloud Consultant 106.750 Euro plus

  • ERP-Berater 101.250 Euro plus

  • SAP-Berater 104.250 Euro plus

"Allein im IT-Bereich sind derzeit in etwa 140.000 Stellen unbesetzt. Die Nachfrage nach Kandidaten übersteigt das Angebot seit langem deutlich. Die zum Teil sehr hohen Gehaltssprünge über alle Fachbereiche hinweg ist ein Spiegel dieser Entwicklung", sagt Pascal Köth, Vice President IT & Technology Deutschland bei Robert Half. Die Bedeutung der IT werde in den kommenden Jahren weiter zunehmen und vermutlich sogar entscheidendes Kriterium für Führungspositionen auf C-Level-Ebene sein, so Köth weiter.

IT-Experten müssten dem Trend Rechnung tragen, dass die besondere Stellung der Cybersecurity nahtlos in neue KI-Anwendungen übergehe. Darüber hinaus rückten die IT-Abteilungen noch stärker in die Mitte der Unternehmen und deshalb müssten auch Spezialisten aus diesem Bereich mit allen anderen Abteilungen eines Unternehmens zunehmend interagieren können.

Auch in der Buchhaltung steigen die Gehälter

Der Bereich Finanz- und Rechnungswesen sieht sich neben den klassischen Aufgaben zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die im Zusammenhang mit steigenden regulatorischen Vorgaben stehen. Für Arbeitnehmer bedeutet das flächendeckend deutlich gestiegene Gehaltsniveaus und im Umkehrschluss ein komplexeres Aufgabenspektrum.

  • Internationaler Bilanzbuchhalter 95.250 Euro plus

  • Bilanzbuchhalter 91.500 Euro plus

  • Lohn-/ Gehaltsbuchhalter 72.500 Euro plus

"Der Fachkräftemangel, aber auch die Anforderungen der Unternehmen an Zahlen und Reportings, katapultieren die Gehälter für das gesamte Rechnungswesen in neue Sphären", berichtet Vanessa Sproedt-Graef, Managing Director der Region Mitte bei Robert Half. "Nicht nur die stetig steigenden und komplexeren Regulierungen, auch der Umgang mit neuesten technologischen Hilfsmitteln treibt die Nachfrage nach neuen Fachkräften und Experten in den Abteilungen." Besonders die Positionen, die nah an der Geschäftsführung oder dem Vorstand angesiedelt oder unmittelbar für die Gewinnung neuer Mitarbeiter verantwortlich sind, verzeichnen deutliche Gehaltswüchse:

  • Geschäftsführung-/Vorstandsassistent 69.250 Euro plus

  • HR Business Partner 76.250 Euro plus

  • Recruiter 61.250 Euro plus

"Das Werben um neue Fachkräfte steht ganz oben auf der Agenda der Entscheider in den Unternehmen. Das hat unmittelbar Auswirkungen auf diejenigen in den Organisationen, die mit der Aufgabe befasst sind, dieses Personal zu finden. Sie sind inzwischen selbst zu raren Experten geworden und beziehen ebenfalls mehr Gehalt als noch vor einem Jahr", sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Talent Deutschland und Schweiz bei Robert Half.

Benefits und Zusatzmöglichkeiten werden wichtiger

Insgesamt zeigt sich, dass die Benefits und Zusatzleistungen weiter an Bedeutung zunehmen und Angebot und Nachfrage noch nicht vollends synchron zusammengehen. So bieten die Unternehmen beispielsweise vor allem innerbetriebliche Weiterbildungen an, die Arbeitnehmenden möchten allerdings eher neue Perspektiven etwa in anderen Abteilungen erhalten.

Die Erkenntnisse der Gehaltsübersicht 2024 basieren auf einer Online-Befragung, die von Robert Half entwickelt und von einem unabhängigen Forschungsinstitut unter 1.500 Befragten im Zeitraum zwischen Juni und Juli 2023 durchgeführt wurde. Ausgeschlüsselt sind die 500 Arbeitgeber mit Einstellungsverantwortung in ihren Unternehmen sowie 1.000 Mitarbeiter aus den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, dem IT-Bereich, aus dem kaufmännischen Bereich Legal sowie Banken und Finanzdienstleistungen. Die Befragten stammen aus einer Stichprobe von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und großen Organisationen aus dem öffentlichen Sektor, privaten und börsennotierten Unternehmen in ganz Deutschland.

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