Strategien


Lego, Starbucks, McDonald's

So gelingt Unternehmen das Comeback

08.04.2013
Von Christof Kerkmann, Rebecca Eisert, Martin Dowideit und Nils Rüdel

Hoffnungsträger: Nokia und Blackberry

Zwei Namen, ein Problem: Nokia und Blackberry erwischten die Umwälzungen im Handy-Markt kalt. Sie brauchten zu lange, um auf das iPhone zu reagieren, das AppleApple im Januar 2007 mit großspurigen Worten angekündigt hatte. Denn anders als die Konkurrenz glaubte, war das Gerät tatsächlich revolutionär. Die Steuerung über den Touchscreen wurde zum Synonym für Bedienungsfreundlichkeit. Dank Musik und Apps entwickelte sich das Gerät bald zum Unterhaltungskünstler und Alleskönner. Und weil das iPhone mit einer bezahlbaren Daten-Flatrate herauskam, gingen die Nutzer damit tatsächlich unterwegs ins Internet. Alles zu Apple auf CIO.de

Die beiden Unternehmen unterschätzten, dass ordentliche Mobiltelefone und E-Mail nicht mehr ausreichten, dass die Nutzer leicht bedienbare Mini-Computer haben wollten. Zumal die Zahlen sie zunächst in ihrem Kurs bestärkten: Nach dem Start des iPhoneiPhone konnte beide Unternehmen ihren Absatz weiter steigern. So verloren sie wertvolle Zeit und den technologischen Anschluss. Apple und Samsung zogen an ihnen vorbei. Alles zu iPhone auf CIO.de

Nokias Baustellen

Smartphones
Nokia baute schon früh Multimedia-Handys, mit denen man E-Mails verschicken und ins Netz gehen konnte. Die Geräte mit dem Betriebssystem Symbian waren allerdings kompliziert zu bedienen und somit nicht massentauglich. Als Apple 2007 das iPhone mit seinem komfortablen Touchscreen und den vielen Apps einführte und sich viele Android-Hersteller dem Trend anschlossen, reagierte Nokia zu langsam. Eine Partnerschaft mit Microsoft soll helfen, attraktive Smartphones zu bauen. Die erste Generation von Windows-Phone-Geräten verkauft sich mäßig, nun soll es die zweite Generation mit den Hoffnungsträgern Lumia 920 und Lumia 820 richten.

Billig-Handys
Nokia hat seine Produktionsprozesse so optimiert, dass es zu sehr niedrigen Kosten Handys bauen und dank des Vertriebsnetzes in aller Welt verkaufen kann. Allerdings machen Hersteller wie Huawei und ZTE den Finnen das Leben mittlerweile schwer. Gerade günstige Android-Smartphones sind in den Schwellenländern beliebt. Immerhin hat Nokia ein konkurrenzfähiges Produkt: Die Asha-Modelle könnten helfen, in boomenden Märkten wie China oder Indien mitzuhalten.

Netzwerktechnik
Nokia Siemens Networks leidet unter dem harten Konkurrenzkampf und den durchwachsenen Konjunkturaussichten. Das 2007 gegründete Gemeinschaftsunternehmen belastete die Bilanzen von Nokia und Siemens lange, hat aber Ende 2012 wieder einen Gewinn geschrieben. Der Preiskampf mit Ericsson und Alcatel sowie den aggressiven chinesischen Anbietern Huawei und ZTE wird aber weiter anhalten. Zudem ist die Zukunft alles andere als gewiss: Dieses Jahr läuft der Vertrag aus, der den beiden Eigentümern Nokia und Siemens einen einseitigen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen verbietet.

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