Ursache für zwei Prozent CO2-Ausstoß

Stromfresser IT

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Umwelt kaum ein Investitionsthema

Wolfgang Schwab, Experton Group: "Ziel sollte es sein, die Wärme in den Rechenzentren durch Wasserkühlungen abzuführen und durch Wärmepunpen weiter zu nutzen, was die Betriebskosten deutlich senkt."
Wolfgang Schwab, Experton Group: "Ziel sollte es sein, die Wärme in den Rechenzentren durch Wasserkühlungen abzuführen und durch Wärmepunpen weiter zu nutzen, was die Betriebskosten deutlich senkt."

Keine Frage: Bei gleichzeitig explodierenden Energiepreisen wird das Stromsparen im RechenzentrumRechenzentrum ein wichtiges Zukunftsthema. Zwar berücksichtigten europäische Unternehmen Umweltgesichtspunkte bei IT-Investitionen "nur zögerlich", wie eine von Hitachi Data Systems durchgeführte Umfrage unter 950 IT-Entscheidern in EMEA ergab. Immerhin ein Drittel ziehe aber "Grün" als Entscheidungskriterium bei Ausschreibungen schon "in Erwägung", für 17 Prozent seien Stromverbrauch und Kühlung "bereits so kritisch, dass sie diese Punkte in den Kriterienkatalog bei Ausschreibungen aufgenommen haben". Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Wer sich mit Energiesparkonzepten beschäftigt, dem winken spürbare Einsparungen, hat Fujitsu Siemens Computers (FSC) prognostiziert. FSC hält Stromeinsparungen von mehr als 70 Prozent für möglich. Nicht ganz so optimistisch zeigt sich IBMIBM bei seinen Berechnungen: Bei einem 2.500 Quadratmeter großen Rechenzentrum ließen sich aber immerhin "bis zu 42 Prozent Energieeinsparung erreichen". Weitgehend einig sind sich die Experten über die nötigen Maßnahmen für das Einsparen von Energie und Kosten im Rechenzentrum. Alles zu IBM auf CIO.de

PC: Energieverbrauch ohne Nutzen

Neben der Anschaffung energieeffizienter Server steht eine optimale Auslastung der Rechner im Vordergrund. Für Wolfgang Schwab, Senior Advisor der Experton Group in Ismaning, ist es "eine Binsenweisheit, dass die komplette Energie, die in die IT-Infrastruktur eingeht, früher oder später in Form von Wärme wieder abgegeben wird". Fast 70 Prozent dieser Energie, schätzt die Umweltorganisation Robin Wood, "verbraucht ein Rechner, während nicht an ihm gearbeitet wird". Also müssen - wenn neue Server angeschafft werden sollen - Energiesparmodelle her. Die Stromversorgung des sogenannten Esprimo E5615 EPA Professional PC von Fujitsu Siemens Computers beispielsweise verfügt über einen Wirkungsgrad von 80 Prozent und erfüllt damit die neue EPA-Richtlinie.

Umweltaspekt: Ökologie ist noch Nebensache.
Umweltaspekt: Ökologie ist noch Nebensache.

Eine Energieeffizienz von 80, bis zum Jahr 2010 sogar von 90 Prozent, ist auch das Ziel der von Intel und Google ins Leben gerufenen Initiative "Climate Savers Computing", der sich neben AMD, Microsoft und Yahoo rund 35 weitere Unternehmen angeschlossen haben. Für geringeren Verbrauch steht auch die bessere Aufgabenverteilung im Rechenzentrum. "Die durchschnittliche Server-Auslastung beträgt weniger als zehn Prozent", hat die Experton Group herausgefunden. Um bestehende Systeme besser mit Arbeit zu versorgen, plädieren Experten für mehr VirtualisierungVirtualisierung. Statt für jede Anwendung einen eigenen Server, eine eigene Datenbank und ein eigenes Storage-System aufzusetzen, sollten unwirtschaftliche Server-Farmen durch eine neue Generation von IT-Infrastrukturen ersetzt werden: virtualisierte und automatisierte IT-Landschaften mit einer flexibleren IT bei sinkenden Kosten. Damit diese Vision Realität wird, müssen die Server- und Speicherkapazitäten sich den einzelnen Verbrauchern frei zuweisen lassen und als universeller Ressourcen-Pool zur Verfügung stehen. Zudem sollte dieser Vorgang schnell und automatisiert ablaufen. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Strato spart 30 Prozent der Kosten

Beispiel Strato: An den beiden Standorten Berlin und Karlsruhe sind für rund eine Million Kunden des Web-Hosters gut 30.000 Server im Einsatz. "Durch energieeffiziente Hardware, intelligente Gebäudetechnik und plattformoptimierte Software", so der Strato-Vorstandsvorsitzende Damian Schmidt, "konnten wir den Energieverbrauch und damit sowohl Energiekosten als auch CO2-Ausstoß allein in den letzten 18 Monaten um 30 Prozent pro Kunde senken."

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