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SCM bei Villeroy & Boch

Vorsicht zerbrechlich!

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Unterstützt von SAP-Beratern beginnt die IT-Mannschaft mit der Planung und Einführung des neuen Systems. Parallel dazu laufen die Umstrukturierungen innerhalb der Fertigung. Um die New-Wave-Serie maschinell und in Masse produzieren zu können, entwickelten die Spezialisten von Villeroy & Boch ein neuartiges Verfahren (siehe nebenstehenden Kasten).

Prämiert: Die Welle zum Erfolg
Prämiert: Die Welle zum Erfolg
Foto: cio.de

Doch was die IT damals begann, führte nicht zum erhofften Ziel. „Die entworfenen Simulationen entsprachen einfach nicht der Realität“, lautete eine der ersten Lehren, die Ochs ziehen musste. Beinahe wäre es still geworden in den großen Hallen. Noch rechtzeitig zog Ochs die Reißleine und stoppte das Projekt.

Ein zweiter Anlauf startete. Die Verantwortlichen verabschiedeten sich von ihrer ursprünglichen Idee, die neue Fertigung gleichzeitig mit den neuen Planungs- systemen einzuführen. Lieber ließ man die Maschinen suboptimal weiterlaufen, wartete, bis die Umstrukturierungen in den Werken fertig waren, und näherte sich so in kleinen Schritten dem Ziel, erklärt Robert Collmann, der unter anderem als Key Account Manager für alle IT-Anwendungen im Bereich Tischkultur fungiert. Collman hat jetzt die Regie für das Projekt übernommen.

New Wave: die in Porzellan gegossene Welle von Villeroy & Boch.
New Wave: die in Porzellan gegossene Welle von Villeroy & Boch.
Foto: Villeroy und Boch

Wichtigste Änderung des Projektablaufs ist die Umstellung vom Rundumschlag auf ein mehrstufiges Konzept. Expertise von außen nimmt Collmann nur noch bei gezielten Problemstellungen in Anspruch. „Wir mussten weg vom rein theoretischen Berateransatz hin zu einer hausgemachten Strategie“, sagt er. Zudem spricht er er sich bei der Strategieplanung mit den Fachabteilungen ab. Das bedeutet, die Einführung von APO zunächst ruhen zu lassen und alle Werke erst mal auf SAP PP umzustellen. Das Team passt das bislang eingesetzte Planungsystem an und nutzt es weiter.

„Vier Wochen müssen die Anwendungen problemlos laufen“

Mit dem Umbau der Produktionstechnik lassen sich die Fertigungsabschnitte schon einzeln steuern. Erst jetzt erfolgt eine teilweise Anbindung dieser Steuerung an das PMS. Damit fehlen zwar einzelne Funktionen wie ein Kapazitätenabgleich mit SAP, doch die Betriebsorgansiation bekam Luft, dem Projekt zu folgen. „Vier Wochen müssen die Anwendungen problemlos laufen“, lautet die Bedingung für das weitere Vorgehen. Im Big-Bang-Verfahren stellt die IT schließlich den gesamten Betrieb auf eine integrierte Fertigungssteuerung um.

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