Cloud Computing


Cloud Readiness in Deutschland

Wie sich Anwender auf den Weg in die Zukunft machen

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Allerdings darf die TUM aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht alles in die Cloud geben, was möglich wäre. Wie Pongratz erläuterte, gelten für die TUM die Regelungen des Bayerischen Datenschutzgesetzes, welche sich in einigen Punkten auch vom Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) unterscheide: "Deshalb geben wir einige Sachen nicht aus der Hand." Accounting und Human Resources werden beispielsweise mit on Premise installierter SAP-Software betrieben, für den E-Mail-Verkehr kommt eine Hybrid Cloud, betrieben vom Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, zum Einsatz. Andere Aufgaben bewegen sich in einem Ermessensbereich: "Hier nutzen die Mitarbeiter die Cloud quasi auf eigene Gefahr."

BMW nutzt gezielt Cloud-Anwendungen

Eine differenzierte Strategie fährt die BMW AGBMW AG. "Wir beschäftigen uns seit Jahren mit der Cloud", so Jürgen Turek, Leiter Anwendungsplattformen in der Group IT. Dabei gehe BMW "bimodal" vor. Im produktionsnahen Bereich komme derzeit nur On-Premise-Software in Frage: "Hier bewegen sich die Reaktionszeiten im Millisekundenbereich", lautet seine Begründung. Top-500-Firmenprofil für BMW AG

"Meine Mitarbeiter steigen jetzt richtig in den Wettbewerb mit den Cloud-Anbietern ein", sagt Jürgen Turek. Der Leiter Anwendungsplattformen bei der Group IT von BMW hat dazu die nötigen Ressourcen.
"Meine Mitarbeiter steigen jetzt richtig in den Wettbewerb mit den Cloud-Anbietern ein", sagt Jürgen Turek. Der Leiter Anwendungsplattformen bei der Group IT von BMW hat dazu die nötigen Ressourcen.
Foto: Markus Schelhorn

Anwendungsbereiche, die nicht so zeitkritisch sind, deckt der Automobilkonzern auch aus der Cloud ab, beispielsweise durch die Verwendung von SaaS-Angeboten. Das Thema Infrastructure as a Service (IaaS) wird immer dann aktuell, wenn es um zeitlich befristete Projekte geht, für die es sich nicht lohnt, eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Last, but not least tritt der Automobilhersteller auch selbst als Cloud-Provider innerhalb der Firma auf. Als interner Hosting-Partner stellt die IT beispielsweise die Systeme der BMW Bank bereit und betreibt sie.

Die Cloud ist laut Turek eine Möglichkeit, an jedem Standort präsent zu sein. Aber man müsse jeweils abwägen, was rechtlich möglich sei: "In manchen Ländern dürfen die Daten das Land nicht verlassen, dort müssen relevante Daten lokal bleiben." Diese Flexibilität will BMW auch strategisch verankern: "Wir arbeiten an einer Strategie, die es uns ermöglicht, frei zu entscheiden, wo wir welchen Service wie anbieten, aus der Cloud oder in eigenen Facilities."

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