Strategien


3 Forderungen

Anwender üben erneut scharfe Kritik an SAP

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die DSAG stellt konkrete Forderungen.
Die DSAG stellt konkrete Forderungen.
Foto: DSAG

Die DSAG, die sich auch als internationaler Vorreiter begreift, ihre Positionen bereits an SAP übergeben hat und nach eigenen Angaben mit dem Anbieter darüber bereits den Dialog aufgenommen hat, fordert insbesondere auf drei Ebenen Veränderungen:

3 Kernforderungen

1. Mehr Flexibilität in der Wartung: Die von SAP neben ERP-Lösungen vertriebenen Zusatzprodukte werden aktuell beim Kauf oft in bestehende Wartungsverträge eingebunden. „Ändern sich die geschäftlichen Anforderungen, will der Kunde seine Entscheidung revidieren und bei Bedarf die Wartung kündigen können“, so die DSAG. „Das alles lassen die aktuellen SAP-Konditionen aber nicht zu.“ Das starre Wartungsgefüge schrecke potenzielle Neukunden ab und passe nicht zu dynamischen Geschäftsprozessen.

2. Investitionsschutz stärken: Hier zielt die DSAG auf die Produktstrategie von SAP. Die Anwender fordern Vorab-Informationen, wenn ein bestimmtes Produkt nicht mehr weiterentwickelt wird. „Aus dieser Tatsache heraus sollte es den Entscheidern im Unternehmen möglich sein, die entsprechende Lizenz auf das neue Produkt zu übertragen“, heißt es im Positionspapier. „Oder das alte Produkt beizubehalten bei gleichzeitiger Reduktion des Wartungssatzes.“ Als bisherige Beispiele für dieses Problem nennen die Anwender das Auswertungs-Tool Bex Analyzer und das Konsolidierungs-Werkzeug Strategic Enterprise Management Business Consolidation.

3. Wahlmöglichkeit beim Lizenzmodell: Für Bestandskunden soll der Umstieg auf ein anderes Lizenzmodell erleichtert werden. Heute sei nur der Wechsel auf einen höherwertigen Vertrag jederzeit möglich, so die Anwender. Der Wandel in die andere Richtung sei hingegen nicht vorgesehen.

„Will SAP die Kundenorientierung wieder zum Kompass bei ihren Entscheidungen machen, sollte sie ihre Lizenzkonditionen und -metriken an wesentlichen Stellen korrigieren“, lautet das Fazit der DSAG. Derzeit drohe die durch SAP-Lösungen gewonnene Effizienz aus Sicht der Anwender von hohen Wartungs- und Lizenzkosten aufgefressen zu werden.

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