Filialsterben geht weiter

Banken sorgen sich um ihre Zukunft

30.11.2014
Angesichts sinkender Einnahmen und steigender Kosten droht bei Banken und Sparkassen eine neue Sparwelle. Ein Drittel der deutschen Kreditinstitute fasst dabei auch weitere Schließungen von Filialen ins Auge, wie aus einer Studie der Beratungsgesellschaft Steria Mummert hervorgeht.

Dabei seien besonders Geschäftsstellen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Gefahr. Ende 2013 gab es in Deutschland nach Zahlen der Bundesbank noch 38225 Bankstellen, fast 11500 weniger als zehn Jahre zuvor. Für die Studie ließ die Beratungsgesellschaft 100 Entscheider von Kreditinstituten in Deutschland im August und September vom Marktforschungsinstitut Forsa befragen, die die gesamte Branche in Deutschland repräsentieren sollen.

Die Kreditinstitute beurteilen ihre Aussichten auch mehr als sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise weiter negativ. Mehr als jeder dritte Bankmanager in Deutschland und Österreich rechnet damit, dass die Entwicklung der Branche bis 2017 hinter der Gesamtwirtschaft zurückbleibt, Besonders pessimistisch sind die Privatbanken. Belastend wirkten vor allem immer strengere Vorschriften, die niedrigen Zinsen, der Kostendruck und der anhaltende Verlust von Kundenvertrauen. Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sich dieses in absehbarer Zeit nicht wiedergewinnen lässt.

Wegen der schwierigen Lage für die Branche wächst unterdessen die Kooperationsbereitschaft über Institutsgrenzen hinweg. Knapp die Hälfte der Befragten planen in den nächsten Jahren eine engere Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, bei der vorangegangenen Branchenumfrage der Beratungsgesellschaft aus dem Jahr 2012 waren es nur knapp ein Drittel. Dabei wächst auch das Interesse an größeren Zusammenschlüssen.

Fast alle Befragten (92 Prozent) fühlen sich von den neuen Konkurrenten aus dem Internet und im Mobilfunk bedroht. Als Ausweg wollen rund 60 Prozent der BankenBanken die Beratung von Kunden ausweiten, um sich von bislang branchenfremden Wettbewerbern abzuheben und die verbliebenen Filialen besser auszulasten. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Banken

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