BARC: Produkt-Evaluierung dringend empfohlen

Bequemlichkeit rächt sich

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Weithin belegbar ist außerdem, dass BI für bessere geschäftliche Entscheidungen sorgt. In gut 16 Prozent der Unternehmen ist dieser Effekt gemessen, in etwa 36 Prozent immerhin nachgewiesen. Bei fast allen Anwendern sind die BI-Vorzüge hier – ebenso wie beim Reporting – zumindest wahrscheinlich, lediglich jeweils 3 bis 4 Prozent scheitern in diesen Bereichen.

Kostensenkung nicht immer realisiert

Durchwachsener sind die Ergebnisse bei der Realisierung finanzieller Vorteile. Sowohl bei der Steigerung des Umsatzes als auch bei der Reduktion von Personal, externen IT-Kosten und Kosten außerhalb des IT-Bereichs stehen auf der Skala lediglich Durchschnittswerte zwischen 2 und knapp über 3 zu Buche. Positive Effekte können hier in der Regel nicht einmal in jedem Zehnten Unternehmen nachgewiesen und gemessen werden.

Mit 14 Prozent ist die Reduzierung der externen IT-Kosten hier die positive Ausnahme – und zugleich das Beispiel, dass BI-Projekte völlig schief laufen können. 6,3 Prozent berichten nämlich, dass ihnen dieser Posten im Vergleich zu früher aus dem Ruder lief.

Alles in allem steht der geschäftliche Nutzen von BI außer Zweifel, aber die Anwender können bei weitem nicht auf allen Ebenen die erwünschten und möglichen Resultate erzielen. BARC geht davon aus, dass das vor allem an einer unzureichenden Auswahl der BI-Produkte liegt. Der Kardinalfehler: Unternehmen verzichten auf eine systematische und vergleichende Prüfung der Angebote auf dem Markt und greifen aus Bequemlichkeit oder Sorge um ihre einheitliche IT-Landschaft zur Software von Anbietern, die bereits im Unternehmen eingesetzt werden.

Die Studie macht die Unterschiede offensichtlich, die zwischen völligem Verzicht auf Evaluierung, der Vorabprüfung lediglich eines Produktes und der Evaluierung mehrerer Lösungen besteht. Von den Unternehmen ohne jegliche Evaluierung erreichen nicht einmal 15 Prozent ihre Ziele in vollem Umfang. Werden verschiedene Lösungen auf Vor- und Nachteile abgeklopft und erfolgt die Entscheidung auf dieser Grundlage, steigt der Anteil auf fast ein Viertel der Anwender. Greift man das Reporting als Beispiel heraus, schnellt der Erfolgfaktor auf der genannten Skala von knapp über 6 (keine Evaluierung) auf exakt 8 (Evaluierung mehrerer Anbieter) hinauf.

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