Cloud Computing

Blick in die Blackbox

31.08.2011
Ima Buxton arbeitet als freie Redakteurin in München. Sie schreibt schwerpunktmäßig zu Strategie- und Trendthemen.

"Dienstleister müssen künftig wie Versicherer agieren"

Das Problem des unbefugten Zugriffs und Datenmissbrauchs stellt aus Sicht des Marktbeobachters Wolfgang Martin jedoch nicht das Hauptrisiko beim Cloud Computing dar. Ob Private oder Public Cloud, "die Anbieter verfügen über Strukturen in der Datenverarbeitung, die die vieler Unternehmen in Sachen Sicherheit übertreffen", sagt Martin. Für schwerwiegender hält er das Risiko eines Systemausfalls und führt das Beispiel des weltweiten Buchungs- und Reisereservierungssystems Amadeus an: "Wenn ein System wie Amadeus nicht verfügbar ist, bedeutet das sofort enorme finanziellen Verluste".

Um dies zu verhindern, betreibt Amadeus neben seinem Rechenzentrum in Erding ein Standby-System in einem zweiten Rechenzentrum beim Versicherungsriesen Allianz. "Hier ist ein Versicherer der Versicherer für den Systemausfall", erläutert Martin. "Die Frage, inwieweit ein Dienstleister für Risiken im Zusammenhang mit Cloud-Services einstehen muss, wird zurzeit in der Branche kontrovers diskutiert." Für Martin ist die Antwort klar: "Dienstleister müssen künftig wie Versicherer agieren. Derzeit liegen die Risiken noch beim Kunden und Vertragsstrafen decken meist die direkten Kosten des Ausfalls, nicht aber Schadenersatzansprüche ab wie Umsatzausfälle und Mehraufwendungen im Marketing, um Imageverluste wettzumachen".

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