Healthcare IT


IT-Manager wetten

Die Zukunft der Medizin ist vernetzt

Gerd Niehage ist CIO der B. Braun Melsungen AG.
Gerd Niehage wettet, dass Telemedizin und E-Health in den nächsten fünf Jahren die Regel sein werden. Zukünftig überwachen Smartphones, Wearables und vernetzte Medizinprodukte unseren Gesundheitszustand und künstliche Intelligenzen erstellen Diagnosen und Prognosen.

Unsere Gesellschaft wird immer älter, junge Menschen verlassen den länd­lichen Raum und leben in Städten. Lebensgewohnheiten wie Rauchen, zu viel Alkohol, ungesunde Ernährung und Bewegungs­mangel führen zu schlechten Blutwerten, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs, Nierenschädigungen oder Abnutzung und Verschleiß von Körperteilen mit zunehmend chronischen Krankheitsverläufen.

Der Blick in die Zukunft zeigt also eine Gesellschaft, in der immer mehr ältere und chronisch kranke Menschen behandelt, teure medizinische Therapien finanziert und strukturschwache ländliche Gebiete medizinisch versorgt werden müssen.

Reaktive Medizin

Hin und wieder Verdauungsprobleme, Kopf-, Glieder- und insbesondere Rückenschmerzen, Müdigkeit, Abgespanntheit, Durst oder geschwollene Körperglieder kennen wir alle aus dem Alltag. Wir finden immer gute Erklärungen dafür, diese Symptome zu ignorieren. Wenn sie häufiger auftreten, wir uns unwohl fühlen oder ernsthafte Schmerzen haben, gehen wir in der Regel zum Hausarzt.

Aufgrund der Kostensituation im Gesundheitswesen hat dieser keine Zeit, sich lange mit unseren Lebensgewohnheiten auseinanderzusetzen, misst den Blutdruck, testet eventuell die Blutwerte, macht ein EKG oder eine Röntgenaufnahme. Am Ende erhalten wir wahrscheinlich den Rat, unsere Lebensgewohnheiten zu ändern, sollen uns schonen und bekommen zur Linderung der Symptome ein Mittel verschrieben. Sind wir zu spät zum Arzt gegangen, folgt wahrscheinlich eine Einweisung ins Krankenhaus.

Im KrankenhausKrankenhaus finden Operationen statt, Patienten werden behandelt und gepflegt. Die Zahl der Patienten nimmt, bei abnehmender Zahl von Pflegekräften und Ärzten, stetig zu. Eine verstärkte Automatisierung und Technisierung der Krankenhausabläufe ist die Folge. Die Prozesse im Krankenhaus nähern sich dabei Mustern wie in der Fertigungsindustrie an. Ärzte müssen mehr Operationen in kürzerer Zeit durchführen, Operationen werden vollständig durchgeplant. Die Sterilisierung und Bereitstellung der passenden Operationsbestecke erinnern dabei an "Just-in-Sequence"-(JIS-)Abläufe. Top-Firmen der Branche Gesundheit

Der Zugriff zu den richtigen Röntgen- und Radiologiebildern muss gewährleistet sein und wie bei Fertigungsanlagen gilt es, Ausfallzeiten der teuren chirurgischen Geräte zu minimieren. Um hohe Bestandskosten zu vermeiden, werden Verbrauchsmaterialien wie Nahtmaterial oder teure Implantate in Konsignationslägern der Lieferanten bereitgestellt. Auch die Nachverfolgbarkeit, welches Implantat welchem Patienten eingesetzt wurde, gehört zu den Standardabläufen. Ebenso die Rückverfolgbarkeit von Medikamenten bis zum Hersteller, um den Einsatz von Fälschungen auszuschließen.

Später in den Intensivstationen werden Vitalfunktionen, Blutwerte, Flüssigkeitshaushalt oder die Zugabe von Medikamenten gesteuert und überwacht. Ärzte und Pflegekräfte müssen in der Lage sein, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zudem herrschen zum Schutz gegen multiresistente Keime strenge Hygiene-Regeln. Am Ende entlässt uns der Arzt aufgrund des Kostendrucks bereits wenige Tage nach der Operation.

Digitaler Gesundheitsmarkt

An der aufgezeigten Situationsanalyse wird deutlich: Das Gesundheitssystem steht unter Druck. Die DigitalisierungDigitalisierung gilt als Hoffnungsträger und Ausweg aus der Krise. Während andere Industrien wie die Medien- oder aktuell die Automobilindustrie bereits tiefgreifende Veränderungen durchlaufen haben, steht die Gesundheitsindustrie noch am Anfang des Prozesses. Begründet ist dies zum großen Teil mit der Sicherheit der Patienten und des Datenschutzes, die große Herausforderungen darstellen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

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Foto: CIO.de

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