Österreich hat gewählt

Eric-Jan Kaak ist IT-Manager des Jahres

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Zum sechsten Mal wurde der österreichische CIO Award 2013 verliehen. Gewonnen hat der IT-Chef von Blizzard. Seine Strategie: Kanban für IT-Projekte.
Eric-Jan Kaak, CIO von Blizzard und Sieger des österreichischen CIO Award 2013.
Eric-Jan Kaak, CIO von Blizzard und Sieger des österreichischen CIO Award 2013.
Foto: Confare

Auf die berühmte Frage, welchen Mehrwert IT für sein Unternehmen schaffe, reagiert er mit Unverständnis: „Die IT ist Teil des Unternehmens und es gibt nur einen Wert – IT schafft keinen Mehrwert.“ Nicht nur in dieser Frage ist Eric-Jan Kaak, CIO beim Skispezialisten Blizzard, eher ein untypischer Vertreter seiner Spezies. Wen wundert’s? Schon die Tatsache, dass ein gebürtiger Niederländer bei einem österreichischen Skihersteller arbeitet, lässt aufhorchen. Hinzu kommt, dass Kaak studierter Politologe ist, was auch nicht unbedingt dem typischen Bild eines IT-Verantwortlichen entspricht.

Doch als unkonventionelle Erscheinung allein gewinnt man den österreichischen CIO Award 2013 nicht: Die Jury beurteilt das Zusammenspiel verschiedener Faktoren unter der Leitung eines IT-Managers: die Führungs-Skills, die interne Positionierung und strategische Ausrichtung der IT sowie Prozesskompetenz, Innovationskraft und Sicherheitsstrategie. Für Gunter Reimoser, Geschäftsführer von Ernst & Young in Österreich sowie Vorsitzender der Jury, hob sich die Bewerbung von Kaak deutlich von der seiner Mitbewerber an: „Er agiert anders - im positiven Sinn“, so Reimoser. „Kaak betrachtet die Anforderungen an die IT sehr kritisch, ist aber dennoch fokussiert auf das, was ein CIO leisten muss."

Klare Priorisierung der IT-Projekte

Eric-Jan Kaak ist Anhänger von Kanban in der IT und beschäftigt sich schon seit längerem mit diesem Thema. Mit Erfolg. Nachdem er die Methodik für sein eigenes Team eingeführt hat, breitet sich Kanban nun langsam auch auf andere Bereiche der Unternehmensgruppe aus - etwa das Marketing. Blizzard ist seit 2006 Teil der italienischen Holding Tecnica, zu der weitere Sportartikelhersteller wie Nordica, Rollerblade, Dolomite oder Lowa gehören.

„Mit Kanban erreichen wir eine klare Priorisierung unserer IT-Projekte“, sagt Kaak, „Damit steht wieder die Qualität der Umsetzung im Vordergrund.“ Den Frust, ständig Feuerwehr zu spielen und die eigentliche Arbeit zu vernachlässigen, kennt sein Team seit der Einführung der neuen Methode nicht mehr. „Bei uns gilt das Motto: Stop starting! Start finishing“, so der Niederländer. Dass er dafür ausgezeichnet würde, hat ihn allerdings dann doch überrascht.

Zum sechsten Mal kürte die österreichische CIO-Community ihre besten IT-Strategen. Die Preisverleihung ist der spannende Abschluss des CIO & IT-Manager Summit, einer Veranstaltung, die sich mittlerweile zum einem der TOP-IT-Treffpunkte in Österreich entwickelt hat. Knapp 300 IT-Manager nahmen am 25. April in Wien teil, um sich zu strategischen Themen in Sachen IT-Management auszutauschen.

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