Healthcare IT


Interview der Woche

Gesundheitskarte: "Ärzte vom Nutzen überzeugen"

29.08.2007
Von Stefan Holler

Wie bewerten Sie derzeit die Entwicklung der Tests in den Modellregionen?

Bislang ist lediglich getestet worden, ob die Kartenlesegeräte die eGK überhaupt erkennen. Für die Ärzte in den Testregionen ist es aber immens wichtig, dass auch spätere Pflichtanwendungen wie das elektronische Rezept und freiwillige Anwendungen wie der Notfalldatensatz getestet werden. Diese Praxistests stehen noch aus.

Während Apotheker und Krankenkassen der Gesundheitskarte grundsätzlich positiv gegenüber gestellt sind, herrscht bei den Ärzten immer noch große Skepsis bis Ablehnung gegenüber dem Projekt vor. Wie wollen Sie als Vertreter der KBV bei den Kollegen um mehr Vertrauen werben?

Die Ärzte werden die Karte nur akzeptieren, wenn sie von ihrem Nutzen wirklich überzeugt sind. Dazu gehört ein schnellerer Informationsaustausch, eine bessere und sicherere Versorgung der Patienten (Stichwort Notfalldatensatz und Arzneimitteldokumentation) und weniger Bürokratie in der Praxis. Deshalb müssen wir dafür Sorge tragen, dass mögliche Vorbehalte und Kritik der Ärzte nicht unter den Teppich gekehrt werden, sondern in die weitere Entwicklung einbezogen werden.

Eines darf man auch nicht vergessen: Die Karte, die im Laufe des Jahres 2008 in den Rollout gehen soll, entspricht vom Prinzip her einer Krankenversichertenkarte mit Bild. Die Karte ist also erheblich sicherer was die Möglichkeit des Missbrauchs angeht. Eine Krankenversichertenkarte mit Bild ist immer eine alte Forderung der Ärzteschaft gewesen.

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