Retail IT


Weltweite Web-Portale passen sich der Anwender-Sichtweise an

Groupe Casino schafft effektivere Logistik

04.08.2006
Mit einem groß angelegten Modernisierungsprogramm hat der französische Handelskonzern Casino seinen Datenfluss zentralisiert und damit deutlich verbessert. Vor allem die Implementierung von Web-Portalen stand dabei im Vordergrund.

Mit über 9.00 Läden weltweit, von der City-Filiale bis zum Hypermarkt auf der grünen Wiese, ist Groupe Casino eine der führenden Lebensmittelketten in Frankreich - und eine der ältesten. Seit der Gründung im Jahr 1898 betreibt Casino heute mehrere Ketten, darunter Geant, Monoprix, Spar und Vital. Insgesamt erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 22 Milliarden Euro, gut ein Fünftel davon im Ausland.

Doch die Vielfalt hat ihre Tücken: Im Bestell- und Rechnungswesen existierten überlappende, teils veraltete Kommunikationskanäle für über 7.000 Lieferanten und 213.000 Mitarbeiter. Einzelne IT-Komponenten stammten noch aus den 70er Jahren, und die Wartungskosten eines solchen Servers lagen bisweilen höher als der Zeitwert der Maschine.

Verbesserung der internen Geschäftsabläufe als Zielsetzung

Das Unternehmen stand daher vor der Aufgabe, die internen Abläufe näher an seine Kunden und Lieferanten heranzuführen. „Den meisten Erfolg versprach die Implementierung einer weiteren Applikations-Schicht, über die sich die Kommunikation mit den Zielgruppen anpassen ließ“, erläutert Bulent Ergin, CTO der Casino Information Technology (CIT). Weitere Vorgaben waren die Beschleunigung einzelner Prozesse, darunter die Preisfindung und Sortimentsgestaltung, sowie eine Verstärkung der Geschäftsbeziehungen mit den Lieferanten.

„Wir mussten unser Informationssystem öffnen, um einen Echtzeitzugriff auf die relevanten Daten zu erhalten“, so Bulent Ergin weiter. Der zentrale Ansatz war die Einrichtung mehrerer Web-Portale für die regional und soziodemografisch vielschichtige Ausrichtung der unterschiedlichen Ketten und Länder. „Casino war sich bezüglich seiner Modernisierungsstrategie und des Einsatzes eines Portals als Schlüsselelement sehr sicher. Die einzige noch betrachtete Alternative wäre der Aufbau einer Portallösung durch Casino-Lieferanten gewesen.“

Im Rahmen einer weltweiten Ausschreibung im Jahre 2003 bewarben sich IBMIBM, BEA Systems und Plumtree, letztere wurden im Herbst 2005 von BEA übernommen. Mithilfe von Web-Technologien und zentralisierten Servern sollte eine Reihe von Portalen für heterogene Informationen und Applikationen sowie effizientere Betriebsabläufe aufgesetzt werden, mit denen sich die unterschiedlichen Anwendergruppen differenzieren und integrieren ließen. Alles zu IBM auf CIO.de

Das erste Portal, basierend auf der Produktreihe BEA AquaLogic User Interaction, wurde wenige Monate nach Ende der Ausschreibung für die 7.000 Lieferanten der Gruppe implementiert. Danach entstanden vier weitere Portale, und zwar für die Hypermärkte, Supermärkte, die kleinen Läden in Innenstadtlage und die Franchise-Betriebe.

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