IT-Governance-Software

IT-Strategie mit Tools führen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Ab 50 Millionen Euro IT-Budget

Allerdings bietet sich der Einsatz ihrer Lösungen nicht für jedes Unternehmen an. "Es lohnt sich erst ab einem IT-Budget von 50 Millionen Euro", schätzt Heier. Immerhin muss man mit einer Investition von mindestens einer Million Euro und einem Arbeitsaufwand pro Modul von nicht unter 200 bis 300 Manntagen rechnen. Je nach Komplexität der IT-Landschaft. Von den drei Schwerpunkten der IT-Governance -Organisationsstruktur, Prozesse und Monitoring - sind es die beiden letztgenannten, die die Software unterstützen kann. "Die Governance-Organisationsstruktur ist für die meisten Implementierungen gegeben", sagt Heier. "Es gibt keine Frage sauber oder unsauber, die ist so, wie sie ist."

IT-Governace-Tools: Die Ergebnisse kompakt.
IT-Governace-Tools: Die Ergebnisse kompakt.

Beispiel: Ein großer Gas- und Dienstleistungskonzern hat eine klar definierte Organsationstruktur. Dennoch läuft er Gefahr, sich in einem "bunten Zoo aus Hardware und Software" zu verheddern. Mitte 2004 beschloss die FührungFührung des 40.000-Mann-Unternehmens, mit einer konzernweiten Restrukturierung Abhilfe zu schaffen. Auf lange Sicht sollte eine zentralisierte und einheitliche Systemlandschaft entstehen. Alles zu Führung auf CIO.de

Um dieses Ziel zu erreichen, startete man ein großes IT-Projekt, das einen Überblick über den gesamten IT-Betrieb lieferte und half, die erforderlichen Systemwechsel zu identifizieren. Im Rahmen einer IT-Governance-Initiative wurden dann Demand- und Application-Change-Management-Module installiert, die ausgewählte Prozesse automatisieren und transparenter machen sollten. Drei Monate lang beschäftigten sich zwei IT-Mitarbeiter nur damit, Prozesse und geeignete Lösungen zu analysieren. Allein ein Drittel der Implementierungszeit benötigten sie schließlich, um das Design für die Abläufe der ersten Nutzergruppe - 65 Service-Desk-Mitarbeiter - zu erstellen.

IT-Governance: Die fünf wichtigsten Gründe dafür.
IT-Governance: Die fünf wichtigsten Gründe dafür.

Doch es hat sich gelohnt. Schon ein halbes Jahr nach Abschluss des letzten Software-Starts zeigten sich Verbesserungen etwa im Anstieg erfolgreich abgeschlossener IT-Projekte (plus zwei Prozent). Die Zahl der im Budgetrahmen abgeschlossenen Aufgaben stieg um fünf, die Ablaufplanung verbesserte sich um zehn Prozent. "Dass die Zahlen nicht noch besser ausgefallen sind, liegt an der bereits gut aufgestellten Organisation schon vor der Implementierung", kommentiert Heier. Grundsätzlich gilt: Je besser ein Unternehmen seine IT-Prozesse definiert hat, desto weniger positive Effekte lassen sich durch die Governance-Software noch erreichen. "Es läuft alles nur noch schneller und fehlerfreier als vorher"“ So registrierten die Nutzer im Service Desk sowie die zweite Gruppe im RechenzentrumRechenzentrum immerhin eine Verkürzung bei der Bearbeitung von Change- und Service-Requests von bis zu 25 Prozent. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Mehr Geld bringt nicht mehr Erfolg

Aber auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Ein zweites Unternehmen aus der Studie, ein Gesundheitskonzern mit mehr als 50.000 Mitarbeitern, plante rund sieben Millionen Dollar in die neue Software zu investieren. Die hohe Summe half wenig, das Ergebnis war enttäuschend. Zum Zeitpunkt der Befragung - vier Millionen Dollar waren schon ausgegeben - war niemand in der Lage, einen erkennbaren monetären Vorteil aus dem Projekt zu ziehen. Einzig die Transparenz der geplanten und laufenden IT-Projekte sei gestiegen, lautete das ernüchternde Resümee.

Zur Startseite