Call-Center: Briten warten länger als Deutsche

Jeder Zweite ruft an, um sich zu beschweren

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Klischees stimmen manchmal doch: Für jeden zweiten Deutschen sind Beschwerden der Hauptgrund, in einem Call-Center anzurufen. Im Gegensatz dazu geben nur 36 Prozent der Briten dieses Motiv an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Verbraucher-Umfrage des Software-Herstellers Wicom Communications unter Deutschen und Briten.
Briten bestrafen schlechten Service konsequenter als Deutsche.
Briten bestrafen schlechten Service konsequenter als Deutsche.

Dabei hätten die Damen und Herren von der Insel deutlich mehr Anlass zum Nörgeln. Drei Viertel der Befragten dort landeten schon einmal für mehr als zehn Minuten in der Warteschleife; in Deutschland widerfuhr dies lediglich 48 Prozent.

Hier regen sich über den Service der Call-Center aber 37 Prozent der Kunden auf, in Großbritannien nur jeder Fünfte. Den geduldigen Briten schmerzt es dafür in den Ohren, Menschen mit nervigem Akzent an die Strippe zu bekommen.

Deutsche Kunden tun ihren Unmut zwar lautstärker kund, dafür ziehen Briten rascher Konsequenzen: 54 Prozent haben bereits aus Ärger über schlechten Call-Center-Service den Anbieter gewechselt. In der Bundesrepublik liegt diese Quote knapp unter 40 Prozent.

Bei allen Unterschieden: In beiden Ländern rufen die Menschen etwa gleich häufig in den Centern an - je ein Viertel tut dies mindestens einmal in der Woche. Zufrieden bis sehr zufrieden sind die Kunden hier und dort mit dem Service von Reise-Veranstaltern und BankenBanken. Top-Firmen der Branche Banken

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