Bonusprogramm der Deutschen Telekom

Kundenbindung nach Punkten

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Die Deutsche Telekom will zusammen mit Karstadt Quelle eine Kundenkarte für ihre rund 40 Millionen Kunden anbieten. Das Programm "Happy Digits" erfordert eines der größten Data Warehouses, die in Deutschland je aufgebaut wurden und setzt eine sorgfältige Planung voraus.

Glückliche Kunden schaffen will die Deutsche Telekom. Das Bonusprogramm "Happy Digits" soll die Deutschen dazu motivieren, eifrig zu telefonieren und nicht zur Konkurrenz zu wechseln. "Bei uns kann man automatisch Punkte sammeln. Der Rabatt beträgt ein Prozent", so Telekom-Sprecher Peter Kespohl.

"Alles, was du für die Telekom tust, wird belohnt", fasst Ludwig Hübel, Geschäftsführer von CHS Data Systems in Koblenz die Botschaft zusammen. Das seit zehn Jahren in den Bereichen Data Mining, Business IntelligenceBusiness Intelligence und Customer Relationship Management tätige Beratungsunternehmen war maßgeblich an der Entwicklung der für das Karten- und Kontenmanagement nötigen Systeme sowie der Callcenter- und Internet-Plattform inklusive Prämienshop beteiligt. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Prämienpunkte gibt es mit jeder Telefonrechnung, beim Surfen mit T-Online, beim Versenden von SMS über das T-Mobile-Netz und beim Kauf von Telekom-Geräten. Die so genannten Digits kommen aufs Kundenkonto und können gegen Geld oder Sachprämien eingetauscht werden.

Der Nebeneffekt, der nicht so gern kommuniziert wird: Erstmals bekommt der Telekom-Konzern über seine drei Säulen T-Com, T-Mobile und T-Online hinweg ein klares Bild vom Wert seiner Kunden. Denn bislang durften die Konzerntöchter untereinander keinerlei Kundendaten austauschen. Mit der Teilnahme an dem Rabattprogramm geben die Kunden jedoch dafür ihr Einverständnis. Als verbindendes Element in den IT-Systemen dient die "Happy Digits"-Nummer. Die Telekom könne dadurch mit gezieltem Marketing besser auf die Kunden zugehen.

"Happy Digits" erfordert eines der größten und komplexesten Data Warehouses, die je in Deutschland aufgebaut wurden. Hübel spricht von "technologischen Herausforderungen", wenn er die Systeme erläutert. Praktisch: Er war vor seinem Wechsel zu CHS der für "Happy Digits" verantwortliche Projektleiter der Telekom. Im Januar wechselte der 39-Jährige die Seiten.

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