Strategien


Platz 1 beim Database-Award - Landesbetrieb Hessen-Forst

Lichtung im digitalen Wald

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Im Wald kennzeichnen Forstbeamte die Baumstämme. Die GPS-Daten werden später in die zentrale Datenbank eingegeben.
Im Wald kennzeichnen Forstbeamte die Baumstämme. Die GPS-Daten werden später in die zentrale Datenbank eingegeben.

Bereits in der Planung ist die Ergänzung der Anwendung um eine landesweite Bürgschaftsverwaltung, als nächstes soll der Verkauf stehender Bäume unterstützt werden. Dabei haben Projektverlauf, Migration und Betrieb der Lösung die Erwartungen des Sachgebietsleiters übertroffen. Er hat das Projekt nicht nur im angepeilten Zeitrahmen abgeschlossen, sondern konnte das Projektbudget von 1.200.000 Euro mit veranschlagten 1400 Aufwandstagen Euro und inklusive aller Migrations-, Consulting- und Lizenzkosten für fünf Jahre um fast 10 Prozent unterschreiten.

1,2 Millionen Euro veranschlagt, 10 Prozent gespart

Besonders freut er sich über die vollkommen reibungslose Umstellung auf das neue System: "Als die Mitarbeiter von Hessen-Forst am Tag der Ablösung wie gewohnt weiterarbeiteten, gab es für sie nur zwei Änderungen. Die Anwendung lief schneller als bisher und dank der integrierten Single-Sign-on-Lösung mussten sich die Benutzer nicht mehr separat bei HEV anmelden", blickt Karger zurück.

AWARD -Germany’s Best Database Project

Die Redaktionen von CIO und Computerwoche haben zusammen mit dem Hersteller Oracle einen Preis für "Germany’s Best Database Project" ausgeschrieben. Wichtigste Kriterien waren die technische Reife, die strategische Bedeutung des Projektes für das Unternehmen sowie die Innovationsfreude.

1. Platz: Landesbetrieb Hessen-Forst

2. Platz: Berenberg Bank

Die Berenberg Bank wurde 1590 gegründet und ist Deutschlands älteste Privatbank. Mehr als 80 Prozent der Applikationen des Geldinstituts waren Eigenentwicklungen, die zum großen Teil aus Cobol-Code bestanden. Durch die extrem anwachsende Zahl an Transaktionen stieß die nächtliche Batch-Verarbeitung dabei an ihre Grenzen. Berenberg stellt deshalb die Legacy-Applikationen auf ein datenbankbasiertes System um. Dabei werden der Cobol-Code durch PL/SQL ersetzt und die Prozesslogik auf die Datenbankebene verlagert. "Wir haben nicht nur die Funktionalitäten des Altsystems portiert, sondern gleichzeitig die Prozesse einer Revision unterzogen und optimiert", sagt Andriy Terletskyy, Datenbankarchitekt bei Berenberg. "Das neue System haben wir von Grund auf neu geplant und konnten so von Anfang an alle relevanten Anforderungen wie Hochverfügbarkeit, Sicherheit, Berechtigungsverwaltung oder Transaktionsgeschwindigkeit berücksichtigen." Mit der Applikation für den Wertpapierhandel ist schon eines der Kernsysteme komplett umgestellt und erlaubt jetzt echte Realtime-Verarbeitung. Insgesamt sind bisher rund die Hälfte der Applikationen auf das Datenbanksystem migriert. Die komplette Ablösung der Cobol-Altsysteme soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein.

3. Platz: Studiosus Reisen

Studiosus Reisen in München ist der größte Anbieter von Studienreisen in Europa. Für die Produktion von Reiseausschreibungen für Vertrieb, Print-Kataloge und Internet müssen Daten aus Kalkulationssystemen, Buchungs- und Redaktionssystemen sowie dem Marketing zusammengeführt werden. Mit einem groß angelegten Projekt hat Studiosus jetzt alle Daten in einer zentralen, medienneutralen Datenbank gesammelt. Eine selbst entwickelte, XML-basierte Beschreibungssprache (Studiosus Reisen Markup Language) sorgt dafür, dass die Informationen jetzt für Print, Internet, Reservierungssysteme, Reiseportale und das eigene Buchungssystem zur Verfügung stehen. "Die touristische Welt ist schnelllebiger geworden. Die neue Datenbank erlaubt uns jetzt, in Echtzeit auf Veränderungen bei Verfügbarkeiten, Preisen oder Reiseverlauf zu reagieren", sagt Peter-Mario Kubsch, Abteilungsleiter ITK bei Studiosus.

Die Jury bestand aus Björn Bröhl, Datenbankexperte bei Opitz Consulting, Horst Ellermann, Chefredakteur des CIO-Magazins, Torsten Grust, Professor am Lehrstuhl für Datenbanksysteme der Universität Tübingen, Matthias Weiss, Direktor Mittelstand Technologie bei Oracle Deutschland, und Heinrich Vaske, Chefredakteur der Computerwoche.

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