Strategien


DSAG Technologietage 2014

Pläne von SAP und seinen Kunden nicht kongruent

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Kundenspezifische Modifikationen hätten in der Vergangenheit das Komplexitätsproblem drastisch verschärft. Damit kämen viele Unternehmen heute nicht mehr alleine zurecht. Über die Hälfte der SAP-Budgets wird in Beratungsleistungen investiert. Ein Drittel fließt in Lizenzen, 16 Prozent in Hardware.

SAP ist nicht zwangsläufig gesetzt

Auch wenn die ERP-Basis weiterhin im Mittelpunkt steht, wächst das Anwenderinteresse an neuen Themen. Bei mobilen Anwendungen beträgt das Plus im Vergleich zum Vorjahr 13 Prozentpunkte auf 75 Prozent der Anwender, die entsprechende Pläne verfolgen - bei In-Memory legte der Anteil der Interessenten von zehn auf 31 Prozent zu, in Sachen SaaSSaaS von 25 auf 34 Prozent. Alles zu SaaS auf CIO.de

Auffällig sei dabei jedoch, so die DSAG-Sprecher, dass die Kunden an diesen Themen zwar hochinteressiert seien, aber SAP deswegen noch lange nicht den Zuschlag für entsprechende Aufträge bekommen müsse. Laut Investitionsumfrage will jeder Dritte in mobile SAP-Anwendungen investieren, für SAP HANA wollen 18 Prozent der Befragten Geld in die Hand nehmen und für SaaS-Anwendungen aus dem Hause SAP lediglich drei Prozent.

"DSAG-Mitglieder kümmern sich um die aktuellen Topthemen wie Mobility, In-Memory und Cloud, nutzen aber nicht nur SAP-Produkte für die Umsetzung", interpretiert DSAG-Vorstand Lenck diese Ergebnisse. "Kunden analysieren ihre Ausgangssituation sehr genau und suchen sich dann die Produkte, die zu ihrer Landschaft im Unternehmen passen."

Diese Botschaft dürfte bei den SAP-Verantwortlichen nicht gut ankommen, haben sie doch gerade die Geschäftsfelder rund um Cloud-Lösungen und HANA zu den wichtigsten Hoffnungsträgern für ihr künftiges Business erklärt. Die Ziele sind ehrgeizig. So wollen die Softwerker schon im kommenden Jahr zwei Milliarden Euro mit Cloud-Anwendungen umsetzen. Das wären dann bereits zehn Prozent vom Gesamtumsatz. Dafür müssten sich die Cloud-Einnahmen im Vergleich zu 2013 (knapp 700 Millionen Euro) fast verdreifachen.

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