Strategien


Adidas-Salomon

Raus mit den Spaghetti

02.12.2004
Von Dunja Koelwel

Dieses Dashboard hat es CIO Otter besonders angetan, denn es bietet eine rollenspezifische und ausnahmeorientierte Transparenz von IT-Trends, Statusinformationen und Deliverables auf allen Geschäftsebenen. Im Gegensatz zu passiven Berichterstellungssystemen auf Grundlage manuell eingegebener Projektdaten und periodischen Uploads aus verschiedenen Point-Tools zeigt dieses Dashboard den gesamten IT-Status in Echtzeit an. Zeigen beispielsweise die an den Geschäftsregeln orientierten Indikatoren bei einem Projekt „grünes Licht“, so kann Otter sicher sein, dass alle im Unternehmen dafür erfassten Daten berücksichtigt wurden und nicht kollidieren.

Die integrierten Anwendungen setzen sich aus Change-, Demand-, Financial-, Portfolio-, Program-, Projekt-, Resource- und Time-Management zusammen. Jede dieser Applikationen besteht aus unterschiedlichen Ebenen und macht so etwa eine allgemeine Darstellung eines Projekts möglich, aber auch eine punktgenaue, die beispielsweise den Arbeitsbereich eines einzelnen Mitarbeiters beleuchtet.

Eine Lösung, die mit acht Basis- Applikationen auskommt – das schien Otter äußerst viel versprechend, denn bislang nutzte Adidas 164 unterschiedliche Anwendungen allein in Europa, weltweit waren es rund 800. Otter: „Unsere dezentrale Struktur hat zu unterschiedlichen Datensätzen geführt, die wiederum in den unterschiedlichsten Anwendungen laufen.“ Doch irgendwann, wenn es nach Otter geht, soll diese Unmenge auf lediglich je zwölf Anwendungen für Europa und je zwölf für die USA reduziert werden. Otter: „Asien tickt anders, hier haben wir uns noch nicht auf eine bestimmte App- Zahl festgelegt.“

Klare Strukturen für neue Ideen

Von diesen acht Applikationsmodulen sind Change-, Demand- und Time-Management in Herzogenaurach bereits implementiert. Gemäß den ITIL-Kriterien zeigen sich schon jetzt erste Verbesserungen. Otter: „Die Übersichtlichkeit hat deutlich gewonnen, mittlerweile laufen bei Adidas weltweit nur noch schätzungsweise 700 Applikationen.“ Positive Veränderungen zeigen sich aber auch im Change Management. Hatte bis vor wenigen Jahren ein Produktmanager noch den Eindruck, dass Kunden eine kleine Änderung im Portfolio wünschten, etwa andere Farbnuancen bei der Outdoor-Bekleidung, konnte er die Produktnummern eigenständig in den Orginaldaten abändern. Otter: „Allein das hätte nie erlaubt sein dürfen, denn wenn gleichzeitig das System gewartet wurde – was wegen unserer regelmäßigen IT-Wartungswochenenden relativ häufig vorkommt –, konnte diese Änderung zu einem kompletten Systemabsturz führen.“

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