Unausweichlicher Kulturwechsel

SOA braucht Übersetzer

Letztlich muss das Management die Vision vorgeben, einzelne Rollen festlegen und Druck auf eine stringente Verfolgung der SOA-Ziele machen. "Unternehmen sollten die Rolle des CIOs zu einem Chief Process Officer oder einem Chief InnovationInnovation Officer für SOA weiterentwicklen", rät Eldracher. Denn nur sie hätten einen Überblick über Geschäftsprozesse im Unternehmen sowie Services in der IT. Alles zu Innovation auf CIO.de

Klöckner von Viessmann hat dafür die Position des Requirement-Managers geschaffen. "Die Aufgaben eines Requirement-Managers sind vergleichbar mit denen eines Chief Process Officers", erläutert er. "Zurzeit haben wir vier, bis Ende des Jahres sollen es acht sein." Doch keiner von ihnen kann einen Gesamtüberblick in der erforderlichen Tiefe haben. "Die Aufgaben sind zu komplex, deswegen sind unsere Requirement-Manager auf Fachbereichsprozesse wie Vertrieb oder Fertigung spezialisiert", erklärt Klöckner.

SOA-Projekte: Die häufigsten Fehler.
SOA-Projekte: Die häufigsten Fehler.

Ihre Aufgabe liegt darin, Anforderungen vom Fachbereich aufzunehmen, sie in einem für alle verständlichen Fachkonzept festzuhalten und daraus einen Plan für die IT-Entwicklungsteams abzuleiten. "Requirement Manager haben eine hohe Verantwortung, weil sie abschätzen müssen, wie sich die Änderungen auf die Abläufe im Fachbereich auswirken", sagt Klöckner.

Um den Umsetzungsaufwand besser abzuschätzen, greift der Requirement-Manager auf ein Service-Repository zu. "Außerdem muss er ein Gefühl dafür haben, welche Anforderungen des Fachbereichs sich mit welchem Aufwand umsetzen lassen. Damit soll er frühzeitig eine Vorstellung von der Wirtschaftlichkeit der Lösung bekommen", sagt Klöckner. Oft sei es sinnvoll, mit einer 80-Prozent-Lösung zu starten, dabei Erfahrungen zu sammeln und in iterativen Schritten weiterzugehen.

Requirement-Manager statt Hey-Joe

Mit der Einführung der Requirement-Manager organisierte Klöckner zugleich die IT-Abteilung neu. Mit den alten funktionalen Zuschnitten und dem Hey-Joe-Prinzip ließen sich SOA-Prinzipien nicht umsetzen. Denn SOA braucht abteilungs- und fachbereichsübergreifendes Denken, was die alte Organisation behinderte. Während sich Fachbereiche früher bei Fragen direkt an das spezialisierte Team wendeten, sprechen sie nun mit den Requirement-Managern.

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